100. Schiffsfonds von Nordcapital investiert in Containergiganten

Der Jubiläumsfonds E.R. Benedetta des Hamburger Emissionshauses Nordcapital investiert in ein Containerschiff der Super-Post-Panamax-Klasse mit einer Stellplatzkapazität für 13.100 Standardcontainer (TEU). Daneben ist das Schiff über 15 Jahre an die Linienreederei MSC verchartert.

Nordcapital-Geschäftsführer Florian Maack
Nordcapital-Geschäftsführer Florian Maack

Nach der für November 2011 geplanten Ablieferung ist das 366 Meter lange und 48,2 Meter breite Schiff über die gesamte Fondslaufzeit von 15 Jahren zu 60.275 US-Dollar pro Tag an MSC, die zweitgrößte Linienreederei der Welt, verchartert. Die Fondsgesellschaft übernimmt das Schiff zu einem Preis von 155 Millionen US-Dollar. Die Reederei E.R. Schiffahrt hatte zum Bestellzeitpunkt 20 Millionen US-Dollar mehr für den Bau des Containerriesen der koreanischen Werft Hyundai Heavy Industries kalkuliert.

Zusätzlich zur Langfristcharter und dem marktgerechten Kaufpreis hat Nordcapital einen neuartigen Sicherheitspuffer in das Fondskonzept integriert: Sollten die Schiffsbetriebskosten höher ausfallen als prognostiziert, trägt der Vertragsreeder grundsätzlich die Mehrkosten in Höhe von bis zu 30 Prozent der Bereederungsgebühr. Das Beteiligungsangebot kalkuliert die Schiffsbetriebskosten von 9.150 US-Dollar pro Tag mit einer jährlichen Steigerung von drei Prozent. Bereedert wird die „E.R. Benedetta“ von der E.R. Schiffahrt, einer Schwestergesellschaft des Initiators und eine der weltweit größten Charterreedereien für Containerschiffe.

In der Nordcapital-Gruppe ist man von Großcontainerschiffen der Super-Post-Panamax-Klasse überzeugt: Die Reederei erwartet bis zum Anfang 2012 weitere Großcontainerschiffe dieses Typs. Ein Grund sei das Kostensparpotenzial und der daraus resultierende Wettbewerbsvorteil. „Im Vergleich zu einem Schiff mit 8.500 Stellplätzen sinken die Treibstoffkosten um rund 30 Prozent, die Transportfähigkeit steigt hingegen um rund 50 Prozent. Das kann bei aktuellen Treibstoffkosten zu jährlichen Einsparungen von 19 Millionen US-Dollar pro Schiff führen“, sagt Florian Maack, Geschäftsführer Nordcapital Emissionshaus.

Zudem leiste die Hauptmaschine des Fondsschiffs knapp 100.000 PS und ermögliche eine Geschwindigkeit von bis zu 24,7 Knoten genauso wie den Slow-Steaming-Betrieb. Technisch auf dem neuesten Stand, könne der Frachter mit schwefelarmen Treibstoffen betankt und besonders ökologisch betrieben werden.

Der Fonds MS „E.R.Bendetta“ hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 173 Millionen US-Dollar, das zu einem Anteil von 96 Millionen Euro über Kredite finanziert wird. Rund 60 Prozent der Darlehenssumme wurden für einen Zeitraum von zehn Jahren zum aktuellen Dollarkurs von 1,40 fixiert.

Den verbleibenden Eigenkapitalanteil von 72 Millionen US-Dollar (51 Millionen Euro) will Nordcapital mit Hilfe von Banken und freien Vertrieben bei den Anlegern einwerben, die sich ab 20.000 US-Dollar nebst fünf Prozent Agio beteiligen können. Der Planungshorizont deckt sich mit der Festcharterlaufzeit von 15 Jahren, die ausreichen sollen, um Fremd- und Eigenkapital zurückzuführen und den Anlegern jährliche Auszahlungen von durchschnittlich 7,5 Prozent der Einlage nach Steuern zu bescheren.

Bei dem reinen US-Dollar-Fonds summieren sich die laufenden Auszahlungen für Anleger somit bereits nach Ablauf der Festcharter auf rund 129 Prozent. Inklusive des kalkulierten Verkaufserlöses nach 15 Jahren in Höhe von 69 Millionen US-Dollar stellt Nordcapital einen Gesamtmittelrückfluss von rund 220 Prozent der Einlage in Aussicht. (af)

Foto: Nordcapital

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