Stolberg: „Oaktree drückt Beluga bewusst in die Insolvenz“

Der unter Betrugsverdacht stehende Unternehmensgründer Niels Stolberg erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Investor Oaktree, der 49,5 Prozent an der Beluga-Gruppe hält und mit einer Strafanzeige gegen Stolberg das Ermittlungsverfahren ins Rollen gebracht hat. Die Bremer Staatsanwaltschaft versucht herauszufinden, wer Betrüger oder Betrogener in dem Fall ist.

Beluga-Gründer Niels Stolberg: Beurlaubter Kapitän eines sinkenden Schiffs?
Beluga-Gründer Niels Stolberg: Betrüger oder Betrogener?

Am 8. März 2011 hatte die Bremer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Niels Stolberg und drei weitere ehemalige Manager des Bremer Schifffahrtsunternehmens Beluga eingeleitet. Die Beschuldigten stehen unter dem Verdacht, von 2009 an Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe falsch ausgewiesen und hierdurch Kapitalgeber getäuscht zu haben.

Schon kurz nachdem der Betrugsverdacht öffentlich wurde, durchsuchten die Ermittler ein Haus des seit Anfang März beurlaubten Firmengründers Stolberg auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Zudem habe nach Informationen der „FAZ“ ein Gerichtsvollzieher der Insel Stolberg einen Besuch abgestattet, nachdem das Auricher Landgericht einem Vermögenssicherungsantrag des amerikanischen Finanzinvestors Oaktree stattgegeben hatte.

Die Amerikaner hatten sich im Sommer 2010 an der Beluga-Gruppe beteiligt und fühlen sich getäuscht: Der Finanzinvestor sieht sich als Betrugsopfer, hat Strafanzeige gestellt und die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ins Rollen gebracht.

Bei Prüfung der Bücher seien „erhebliche Unregelmäßigkeiten“ in der Rechnungslegung aufgefallen. Sie seien letztlich der Grund dafür, dass die beiden Kerngesellschaften Beluga Shipping und Beluga Chartering in der vergangenen Woche den Antrag auf Insolvenz stellen mussten.

Seite 2: Stolberg sieht sich als Opfer

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