Ernst & Young-Studie: Immobilienmarkt Deutschland bleibt in 2013 stark

Immobilien in Deutschland werden sehr gefragt bleiben, so ein Ergebnis des aktuellen Trendbarometers Immobilien-Investmentmarkt Deutschland 2013 von Ernst & Young Real Estate, das die Markteinschätzung von 120 Banken, Versicherungen, Immobilienfonds und börsennotierten Immobiliengesellschaften widerspiegelt.

In Deutschlands Metropolen sind alle Nutzungsarten gefragt.

Nach Berechnungen des Unternehmens in Eschborn hätten im vergangenen Jahr hierzulande Immobilientransaktionen mit einem Volumen von rund 36 Milliarden Euro stattgefungen. „Die hohe Nachfrage nach deutschen Immobilien hält in jedem Fall weiter an. Wir gehen von einem Volumen zwischen 32 und 36 Milliarden Euro aus. Damit würde sich das Transaktionsvolumen auf hohem Niveau stabilisieren“, sagt Hartmut Fründ, Managing Partner bei der Ernst & Young Real Estate.

Haupttreiber der Nachfrage sei neben dem niedrigen Zinsniveau unter anderem die anhaltende Flucht in Sachwerte, neun von zehn Befragten sehen Inflationssorgen als einen der Gründe für die Investitionen in Immobilien. 99 Prozent der Befragten schätzen Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern als einen attraktiven oder sehr attraktiven Markt ein. Hartmut Fründ bescheinigt den deutschen Märkten eine „große internationale Anziehungskraft“ und erwartet, dass ausländische Investoren 2013 eine größere Rolle in Deutschland spielen werden. „Die Nachfrage aus dem Ausland ist breiter geworden“, berichtet Fründ. Die Schattenseite: Die Zahl der Interessenten sei derzeit so hoch, dass bei Weitem nicht alle in den jeweiligen favorisierten Core-Segmenten fündig würden.

Ob Büro, Einzelhandel oder beispielsweise auch Hotel und Logistik – das Preisniveau wird der Studie zufolge weitgehend stabil bleiben. In Teilsegmenten wie den Wohnimmobilien rechnen die Umfrageteilnehmer dagegen mit steigenden Preisen, selbst in Nebenlagen. „Bei allen Nutzungsarten gibt es in Bestlagen zwar vereinzelt Preisübertreibungen“, sagt Ernst & Young-Partner Christian Schulz-Wulkow. Allerdings sei eine generelle Preisblase auf breiter Front nicht zu beobachten. „In den meisten Fällen lassen sich die steigenden Preise nach wie vor durch die jeweiligen Mieten erklären, jedoch ist eine Entkopplung von Preis- und Mietentwicklung, die ein Warnsignal ist, bereits in einigen regionalen Teilmärkten zu beobachten.“ Bei Wohnimmobilien weichen Investoren bereits auf B-Standorte aus. „Dort bieten sich weiterhin Investmentchancen auf niedrigerem Preisniveau“, so Schulz-Wulkow.

Den insgesamt positiven Aussichten zum Trotz gibt es einige Hürden, die den Anstieg des Transaktionsvolumens bremsen könnten. Die Umfrageteilnehmer erkennen nach wie vor in abweichenden Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern ein wichtiges Problemfeld. Als weiterer Aspekt wird fehlendes Eigen- und Fremdkapital genannt. „Die regulatorischen Rahmenbedingungen wie Basel III haben dazu geführt, dass die Banken restriktiver und selektiver bei der Vergabe von Immobilienkrediten geworden sind“, kommentiert Hartmut Fründ das Ergebnis. Allerdings gebe es zunehmend alternative Finanzierungsformen, die die Lücke zwar nicht schlössen, aber zumindest verkleinerten. Versicherungen und Pensionskassen als künftige Fremdkapitalgeber für Immobilieninvestments seien hier ein Beispiel. (af)

Foto: Shutterstock

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