Schiffsbeteiligungen: Sanierung gelungen, Fonds tot

Den Unternehmen ist deshalb nicht unbedingt ein Vorwurf zu machen. Zunächst ist die Management-Leistung, dass sie das Gemetzel – und die damit verbundene Klagewelle – überhaupt überlebt und neue Geschäftsfelder aufgetan haben, durchaus beachtlich. Auch ist es den einstigen Initiatoren nicht zu verdenken, dass sie sich nicht gleich selbst mit ins Schwert stürzen, wenn sie Insolvenzen unter ihren Fonds nicht verhindern können.

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Damit wäre ohnehin niemandem geholfen und auch die Aktionäre der Emissionshäuser haben kräftig Federn lassen müssen. Schließlich haben die Initiatoren sich mit hohem Einsatz, anfangs durchaus erfolgreich und erstaunlich lange gegen Pleiten ihrer Fonds gestemmt.

Doch niemand kommt auf Dauer gegen den Markt an und es ist Aufgabe des Vorstands eines Unternehmens – zumal eines börsennotierten – nicht zurück-, sondern nach vorne zu schauen und möglichst hohe Gewinne für das Unternehmen und seine Aktionäre zu erwirtschaften.

Das alles trifft zu, keine Frage. Auf einem anderen Blatt steht, ob es angesichts der weiterhin prekären Lage vieler Schiffsfonds und hoher Verluste der Anleger tatsächlich angebracht ist, die eigenen Gewinne so freudig und überschwänglich hinauszuposaunen – und dabei kein Wort über die Situation der Bestandsfonds zu verlieren.

Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und beobachtet den Markt der Sachwert-Emissionen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.

Foto: Florian Sonntag

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