Vermögensanlagen: So geht es nach dem P&R-Schock weiter

Spürbar zurückhaltender ist lediglich Marc Nagel, Geschäftsführer bei Buss Capital, der aktuell mit zwei Container-Direktinvestments im Vertrieb ist. „Seit der P&R-Insolvenz bemerken wir eine Verunsicherung und entsprechende Absatzrückgänge“, berichtet er. Er will frühestens Anfang 2019 mit einer neuen Emission kommen.

Anbieter aus anderen Bereichen des Vermögensanlagen-Segments wie Asuco, One Group und Luana Capital verzeichnen nach den Statements ihrer jeweiligen Chefs hingegen durchweg Absatzerfolge, spüren die Ausläufer des P&R-Bebens aber durchaus.

Das hat vielfach mit dem Vertrieb zu tun, der nicht selten auch P&R vermittelt hat oder dessen Anleger zumindest teilweise auch P&R-Container besitzen (beziehungsweise, wie wir heute wissen, womöglich lediglich P&R-Kontrakte) und entsprechend schwer für neue Investitionen zu begeistern sind.

Einiges an Herausforderungen

Hinzu kommt: Im freien Vertrieb mit Zulassung nach Paragraf 34f Gewerbeordnung, der bei Vermögensanlagen-Emissionen eine besonders große Rolle spielt, steht noch immer die Umsetzung der EU-Richtlinie MiFID II durch eine Neufassung der Finanzanlagenvermittlungsverordnung (FinVermV) aus.

Zudem schwebt das Damoklesschwert über den freien Vermittlern, dass sie laut Koalitionsvertrag „schrittweise“ unter die Aufsicht der BaFin gestellt werden sollen, wie auch immer das aussehen mag.

Umso erstaunlicher sind die überwiegend positiven Nachrichten aus dem Segment der Vermögensanlagen. Denn die Unternehmen haben sicherlich einiges an aktuellen und künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Bislang sieht es so aus, als würden sie dies trotz des P&R-Debakels, das sicherlich noch einige Zeit nachhallen wird, ganz gut hinbekommen. Es ist zu hoffen, dass es dabei bleibt.

 

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Stefan Löwer ist Chefanalyst von G.U.B. Analyse und betreut das Cash.-Ressort Sachwertanlagen. Er beobachtet den Markt der Sachwert-Emissionen als Cash.-Redakteur und G.U.B.-Analyst insgesamt schon seit mehr als 25 Jahren. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.

Foto: Florian Sonntag

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