Die nächste Regulierungswelle rollt an

 

Dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Umwelt- und Klimaschutz sind ohne Zweifel existenzielle Ziele, und Geld – beziehungsweise der drohende Geld-Entzug – ist sicherlich der beste Hebel, um Unternehmen und Produkte in diese Richtung zu lenken.

Auch ist es unerlässlich, genaue Kriterien dafür zu definieren, wer sich am Ende mit dem Ecolabel schmücken darf. Und doch lässt der Taxonomie-Report befürchten, dass die EU einmal mehr über das Ziel hinausschießt und ein eigentlich gutes und sinnvolles Ziel unter einem Berg von Bürokratie begraben und zerbröselt wird. Zudem wird das Thema die Branche wohl wieder über Jahre beschäftigen.

Wie so etwas ausgehen kann, war vor allem bei den Vorschriften zu einheitlichen Informationsblättern für „verpackte“ Anlage- und Versicherungsprodukte (PRIIPs) zu beobachten.

Ewiges Hin und Her

Nach unendlichen Diskussionen, ewigem Hin und Her sowie einer mehrfachen Verschiebung kam am Ende eine vollkommen verkorkste Regulierung heraus, die niemandem hilft, die Unternehmen nur Geld kostet und die für Investmentvermögen am Ende – glücklicherweise – gestoppt wurde.

In Bezug auf die Informationsblätter ist das sicherlich zu verkraften. Bei den ESG-Kriterien, insbesondere zum Klimaschutz, darf derlei jedoch nicht passieren. Dafür ist das Thema zu wichtig.

 

Lesen Sie dazu auch das ausführliche Update zur Regulierung im nächsten Cash.-Heft (Ausgabe 8/2019)

 Stefan Löwer ist Geschäftsführer der G.U.B. Analyse Finanzresearch GmbH und betreut das Cash.-Ressort Sachwertanlagen. G.U.B. Analyse gehört wie Cash. zu der Cash.Medien AG.

Foto: Florian Sonntag

 

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