GDV sieht dunkle Wolken am Horizont

Schlechte Aussichten: Die deutsche Assekuranz stellt sich 2010 zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt auf sinkende Beitragseinnahmen ein. Nach dem unerwartet starken Zuwachs von 3,1 Prozent auf 169,6 Milliarden Euro in 2009 geht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das kommende Jahr von einem Minus von 0,5 Prozent aus, wie aus dem aktuellen Jahresbericht hervorgeht.

dunkle wolkenHintergrund des überraschend starken Beitragswachstums in diesem Jahr ist die Lebensversicherung. Allerdings treibt nicht der klassische Vertrag gegen laufenden Beitrag das Wachstum, sondern die Policen gegen Einmalbeitrag. Sie wird in der Finanzkrise als sichere, meist kurzfristige Geldanlage – etwa für auslaufende Lebensversicherungen – genutzt.

Der GDV prognostiziert für 2009 ein Wachstum von 45 Prozent für Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag. Doch diese Entwicklung kann über den anhaltenden Negativtrend bei Lebens- und Rentenversicherungen nicht hinwegtäuschen. Für die Klassiker der Branche geht der GDV von einem siebenprozentigen Minus aus.

Insgesamt ergeben die Berechnungen des GDV in der Lebensversicherung 2009 ein Plus von 4,8 Prozent auf 83,4 Milliarden Euro. Der Verband rechnet jedoch mit einem dreiprozentigen Minus im kommenden Jahr und kalkuliert dabei mit einem stabilen Volumen der Einmalbeiträge.

Auch beim Neugeschäft sieht es nicht gut aus: Die Branche rechnet für 2009 in der Lebensversicherung mit 6,2 Millionen neu abgeschlossenen Verträgen. Das entspricht einem Rückgang um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Sorgen macht sich der GDV zudem um die Schaden- und Unfallversicherung. Zwar gibt es in diesem Jahr insgesamt ein Beitragsplus von 0,2 Prozent, obwohl die Beiträge in der Kraftfahrtversicherung 2009 das fünfte Jahr in Folge fallen. Für 2010 rechnet der Verband aber mit einem Minus von 0,5 Prozent. Weil zugleich die Schäden um 1,7 Prozent steigen, werde sich der versicherungstechnische Gewinn in der Sparte 2009 auf 1,4 Milliarden Euro halbieren. (hb)

Foto: Shutterstock

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