Stresstest für europäische Versicherer

Europäische Versicherungsaufseher wollen, dass die 30 größten europäischen Versicherer im kommenden Jahr erstmals einem einheitlichen Stresstest unterzogen werden.

„Wir müssen die Ansteckungsgefahr durch die Krise unter die Lupe nehmen“, erklärte Thomas Steffen, Direktor der deutschen Finanzaufsicht BaFin und zugleich auch Chairman der Kommission der europäischen Versicherungsaufseher (Ceiops), am Dienstag in Bonn.

Grundlage der Untersuchung sollen die Bilanzen der Branchenschwergewichte wie der deutschen Allianz oder der französischen Axa sein. Die europäischen Aufseher wollen auf die Daten der Staaten zurückgreifen, die bereits regelmäßig in Stresstests die Solidität ihrer Versicherer bei fallenden Kursen am Aktien- und Anleihenmarkt oder längeren Niedrigzinsphasen prüfen. Dazu zählt unter anderem auch Deutschland.

BaFin-Direktor Steffen geht indes nicht davon aus, dass die deutschen Lebensversicherer aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen in Probleme geraten, ihre Garantieverzinsungen einzuhalten. Die Aktuare der Gesellschaften hätten gegenüber den Aufsehern dargelegt, dass sie ihre für 2009 versprochenen ? aus Sicht der BaFin noch recht hohen ? Überschussbeteiligungen auch erwirtschaften können.

Im vergangenen Jahr waren zwölf Pensionskassen, sieben Sach- und zwei Lebensversicherer bei den BaFin-Stresstests durchgefallen. Die betroffenen Unternehmen haben inzwischen, so Steffen, auf Drängen der Finanzaufsicht Konsequenzen gezogen und ihre Risiken reduziert. (hb)

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