Münchener Verein steigert Überschuss

Wie der Versicherer mitteilt, hat er im vergangenen Jahr einen deutlichen Überschuss erwirtschaftet und damit das beste Ergebnis seit zwölf Jahren erzielt. Treiber für das Wachstum sind laut Münchener Verein die Bereiche Pflege, betriebliche Altersvorsorge (bAV) und fondsgebundene Lebensversicherungen.

Münchener Verein Direktion

Das Unternehmen konnte den Überschuss nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 43 Prozent auf 103,6 Millionen Euro steigern. „Diese positive Ertragssituation ist ein Beleg für unsere erfolgreiche Fokussierung auf strategische Geschäftsfelder und Resultat einer Unternehmenspolitik, die eine nachhaltige Wertsteigerung anstatt kurzfristige Umsatzmaximierung verfolgt“, so Dr. Rainer Reitzler, Vorstandsvorsitzender der Münchener Versicherungsgruppe.

Während die gebuchten Beitragseinnahmen der Gruppe um 2,2 Prozent auf 695 Millionen Euro zurückgingen, hat sich der Wert der Kapitalanlagen um 5,2 Prozent auf 5.419 Millionen Euro erhöht.

Die Nettoergebnisse aus diesen Kapitalanlagen sind um 26,4 Prozent auf 209,3 Millionen Euro gestiegen. Mit der Erhöhung des Eigenkapitals um 6,2 Prozent auf 165,5 Millionen Euro will der Versicherer die Finanzstärke der Gruppe weiter ausbauen.

Pflege treibt Wachstum 

Das versicherungsgeschäftliche Ergebnis hat sich auf 82,0 Millionen Euro (2011: 76,3 Millionen Euro) erhöht. Die gebuchten Beitragseinnahmen sind um 0,3 Prozent auf insgesamt 496,6 Millionen Euro gestiegen. Auf die Krankheitskosten-Vollversicherung entfallen davon 388,2 Millionen Euro (2011: 393,4 Mio. Euro) und auf die Krankheitskosten-Zusatzversicherung 45,5 Millionen Euro (2011: 40,6 Mio. Euro). In der ergänzenden Pflegezusatzversicherung ist ein starker Anstieg von 41,1 Prozent auf 13,9 Millionen Euro zu verzeichnen.

Der gesamte Versichertenbestand hat sich um sechs Prozent auf 266.712 versicherte natürliche Personen erhöht. Die Anzahl der vollversicherten Personen ist gegenüber dem Vorjahr von 92.019 auf 89.385 zurückgegangen. Die Bestände in der Krankheitskostenzusatzversicherung entwickelten sich mit einem Plus von 5.904 Personen auf 110.552 weiterhin positiv.

Die intensive Positionierung als Pflegeexperte habe sich auch im vergangenen Geschäftsjahr in einer deutlichen Nettosteigerung von 59,4 Prozent auf 45.158 Personen in der Pflegeergänzungsversicherung manifestiert, so der Versicherer.

Weniger Abschluss-, aber mehr Verwaltungskosten

Die Schadenentwicklung 2012 knüpfte demnach ebenfalls an das Vorjahr an. Einschließlich Schadenregulierungskosten für Versicherungsfälle sind mit 303,3 Millionen Euro 4,9 Prozent weniger aufgewendet worden.

Trotz der über 30 Prozent gestiegenen Nettoproduktion sind die Abschlusskosten auf 38,9 Millionen Euro (2011: 39,4 Millionen Euro) gesunken, während die Verwaltungskosten auf 16,4 Millionen Euro (2011: 16 Millionen Euro) stiegen.

Dank des sehr guten Geschäftsergebnisses in der Krankenversicherung konnten laut Münchener Verein mehr Mittel für die Versicherten verwendet werden. So wurden der Alterungsrückstellung 174,7 Millionen Euro (2011: 152,3 Millionen Euro) zugeführt.

bAV: größter Anteil am Neugeschäft

Dr. Rainer Reitzler, Münchener Verein: „Wir verzeichnen in diesem Jahr planmäßig ein leichtes Beitragsminus bei gleichzeitiger Verbesserung der Ertrags-, Kapitalanlagen- und Schadensituation.“

Die gebuchten Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung sind auf 145,1 Millionen Euro (2011: 149,4 Millionen Euro). Mit einem verbesserten Kapitalanlageergebnis von 89,1 Millionen Euro (2011: 74 Millionen Euro) und einer gestiegenen Nettoverzinsung auf 4,3 Prozent (2011: 3,7 Prozent) erzielte die Lebensversicherung einen Rohüberschuss nach Steuern von 11,2 Millionen Euro.

Den größten Anteil am Neugeschäft mit gut 50 Prozent hat das strategische Geschäftsfeld der betrieblichen Altersversorgung. Weitere tragende Säule ist laut der Versicherungsgruppe das Geschäftsfeld der fondsgebundenen Lebensversicherung, welches am Neugeschäft bereits rund 20 Prozent ausmacht.

Mit einer Reduktion der Leistungsaufwendungen um fünf Prozent auf 160,9 Millionen Euro, der Abschlusskosten um 30 Prozent auf 10,7 Millionen Euro sowie der Verwaltungskosten um 20,1 Prozent auf 4,4 Millionen Euro verbesserte sich ebenfalls die Leistungs- und Kostenseite der Lebensversicherung.

Weitere Belebung der Nachfrage erwartet

Nach einem Jahresfehlbetrag von 1,2 Millionen Euro in 2011 trägt die Münchener Verein Allgemeine Versicherungs-AG im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von 2,6 Millionen Euro zum positiven Gesamtergebnis der Versicherungsgruppe bei.

Im Zuge der Konsolidierungsmaßnahmen sind die gebuchten Beitragseinnahmen im Vergleich zum Vorjahr planmäßig um 19,6 Prozent auf 53 Millionen Euro gesunken, die Schadenaufwendungen haben sich um 23,8 Prozent auf 36,7 Millionen Euro reduziert und ebenso die Kosten für den Versicherungsbetrieb auf 26,4 Prozent der verdienten Bruttobeiträge (2011: 31,9 Prozent).

Im aktuellen Geschäftsjahr  erwartet der Münchener Verein insbesondere durch die eingeführte staatliche Pflegeförderung eine weitere Belebung der Nachfrage. „Wir bleiben unserer Linie treu und haben unser flexibles Pflegetagegeld optional förderfähig gestaltet und mit Vorteilen wie Inflationsschutz, Dynamik und Wartezeitverkürzung sowie weiteren Produktbausteinen wie Todesfallabsicherung versehen“, so Vorstandsvorsitzender Reitzler. (jb)

 

Foto: Münchener Verein

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