„Erwartungen haben sich übererfüllt“

Der Vermittlermarkt wird zunehmend reguliert. Wie nehmen Sie diese Entwicklung wahr – positiv oder eher negativ?

Ein zu hohes Maß an Regulierung sehe ich grundsätzlich kritisch, da sie das unternehmerische Handeln sehr stark einschränkt. Andererseits haben Versicherungen auch etwas mit Vertrauen zu tun und das Ansehen der Branche hat in den letzten Jahren leider deutlich gelitten. Vor diesem Hintergrund begrüße ich grundsätzlich alle Anstrengungen, die dazu beitragen, die Qualität bei der Beratung und im Verkauf zu erhöhen und für unsere Kunden eine höhere Sicherheit und Transparenz zuschaffen.

Wie würden Sie die Vertriebsstrategie der Helvetia für die kommenden Jahre beschreiben?

Produktseitig setzen wir auf die Schwerpunkte fondsgebundene Tarife, bAV, Biometrie und Einmalbeiträge, hierbei insbesondere fondsgebundene Einmalbeiträge. Zudem wird die Helvetia Leben den Maklervertrieb mit den Vertriebsdirektionen und der Key Account-Schiene weiter ausbauen und um einen neuen Vertriebsweg mit dem Fokus auf Vermögensberater und Banken erweitern. Wir sehen insbesondere im Bereich der Vermögensberater neue und viel versprechende Vertriebschancen in den kommenden Jahren. Die Anforderungen in diesem Segment sind aus unserer Sicht zum Teil andere als bei den klassischen Versicherungsvermittlern.

Gerade im Bereich der Vermögensverwalter gibt es viele Berater, die kein Interesse daran haben, eine Zulassung zum Finanzanlagevermittler gemäß Paragraf 34f GewO zu erlangen und sich aus diesem Grund auf das für sie zulassungsfreie Geschäft mit fondsgebundenen Versicherungen konzentrieren. Die Helvetia Leben ist mit ihren fondsgebundenen Tarifen, den sehr erfolgreichen Anlagestrategien und der breiten Auswahl an individuellen Einzelfonds bestens aufgestellt und daher erwarten wir im kommenden Jahr einen signifikanten Anstieg des Neugeschäfts in diesem Segment.

Welche Herausforderung ist für Ihr Haus die derzeit größte und mit welchem Image wollen Sie im deutschen Versicherungsmarkt wahrgenommen werden?

Die derzeitigen Rahmenbedingungen, insbesondere Solvency II und die steigenden Verbraucherschutzanforderungen werden nach meiner Ansicht starke Auswirkungen auf die Gestaltung der Produkte haben. Ich rechne mit einer Vielzahl von Innovationen in den kommenden Jahren und sehe damit die Helvetia vor der Herausforderung, ebenfalls innovative und wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln, um unsere derzeitige Stellung im Markt nachhaltig und langfristig zu sichern.

Wir bieten unseren Kunden bereits seit Jahren innovative, hochwertige und wettbewerbsfähige Produkte und liefern unseren Vertriebspartnern einen guten Service. So möchten wir auch zukünftig am Markt wahrgenommen und geschätzt werden.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Helvetia

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