Pflege ist vor allem eins – Altersvorsorge!

Eines ist klar: Jeder Fall ist anders. Die Bedeutung einer Beitragsbefreiung im Leistungsfall, Dynamik der Leistung oder Leistung bei Demenz verbunden mit einer individuellen Euroleistung je Pflegestufe 1, 2, 3 oder 0 (Demenz) gehört zu jeder Beratung.

Welche Strategie ist die richtige. Ob Pflege-Rente, Pflege-Tagegeld oder Pflege-Kosten, mit oder ohne Kombination von anderen Altersvorsorgeprodukten ist individuell zu betrachten. Zu unterschiedlich sind die finanziellen Möglichkeiten, die zu erwartenden Renten, das Vermögen oder die möglichen Versorgungslücken.

Staat, Wirtschaft und Verbraucher – alle sind gefordert

Die soziale Pflege-Pflichtversicherung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder die private Pflege-Pflichtversicherung der privaten Krankenversicherung (PKV) sind nur ein winziger Grundschutz im Vergleich zu den tatsächlich anfallenden Kosten im Pflegefall.

Eine Pflegeabsicherung sollte in jedem Fall zusammen mit einem Experten besprochen sein und die Auswahl des Pflegeproduktes sollte die gesamte Altersvorsorge berücksichtigen und strategisch vor allem finanziell klug ausgerichtet sein: Sie sollte in der Krankenversicherung neben der Wahl der passenden PKV oder GKV plus Zusatz, immer auch die Absicherung der Arbeitskraft durch Verdienstausfall sowie Pflege und Rente mit einschließen.

Der Staat ist aufgefordert, entsprechende eigene private Vorsorge – aber auch betriebliche Möglichkeiten – und dafür geeignete Produkte durch Zuschüsse und steuerliche Erleichterungen weiter zu fördern. Hierzu gehört vor allem auch der Vorsorgevermögensschutz vor Gläubigern sowie vor einer Anrechnung auf Hartz IV. Was nutzt zum Beispiel die beste Pflege- und Rentenvorsorge, die beim kleinsten „Unwetter“ schnell verloren geht, weil sie anderweitig verwendet werden muss?

„Geiz ist geil“-Einstellung überdenken

Die Wirtschaft ist gefragt entsprechende Löhne und Gehälter zu zahlen, damit ihre Mitarbeiter eigene Vorsorge auch wirklich betreiben können. Der Verbraucher selbst sollte seine „Geiz ist geil“-Einstellung überdenken und Leistungen der Wirtschaft (vorwiegend Mittelstand und Handwerk) wieder angemessen honorieren.

Autor Gerd Güssler ist Geschäftsführer des Informationsdienstleisters KVpro.de. Das Freiburger Unternehmen analysiert seit 2001 die Tarif- und Versicherungsbedingungen privater und gesetzlicher Krankenversicherer und stellt diese Informationen zur Verfügung. Hauptzielgruppe sind nach eigenen Angaben Berater, Vertriebsgesellschaften und Versicherungsunternehmen.

Foto: KVpro.de

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