Maues BU-Neugeschäft: Experten fordern Umdenken

Eine weitere Fehlentwicklung aus Sicht von Michael Franke ist, dass sich der Wettbewerb viele Jahre darauf konzentriert habe, die BU immer besser und leistungsfähiger zu machen. Zugleich hätten Verbraucherschützer seit Jahren alle Qualitäten unterhalb der BU abgelehnt und damit „rund 75 Prozent der Erwerbstätigen nicht beachtet, die oft einen BU-Vertrag nicht bezahlen können oder aufgrund von Vorerkrankungen keine Chance haben“. (siehe Grafik)

Die BU hält nicht Schritt mit der positiven Entwicklung der Beschäftigungszahlen.

„Alternative Produkte haben sich deutlich weiterentwickelt“

Das Produkt BU habe im internationalen Vergleich schon lange „Weltmeister-Niveau“, meint Franke. Jetzt sei es Zeit, sich mehr den Menschen zu widmen, die eine alternative Arbeitskraftsicherung benötigten. Franke sieht die Branche auf einem guten Weg: „Alternative Produkte zur Arbeitskraftsicherung, wie Erwerbsunfähigkeitsversicherungen oder MulitRisk-Tarife, die den Verlust bestimmter Grundfähigkeiten oder den Eintritt bestimmter Erkrankungen absichern, sind in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt worden.“

Einige Tarife leisten bereits ab Verlust nur einer Grundfähigkeit, wie „Hände-Gebrauchen“ oder „Arme-Gebrauchen“. Inzwischen werde ein großes Leistungsspektrum gerade für solche Erwerbstätigen geboten, lobt Franke, die keine Chance auf einen BU-Vertrag hätten.

Steigende Bereitschaft unter Maklern, sich mit BU-Alternativen zu beschäftigen

Der BU-Experte zeigt sich erfreut darüber, dass „offensichtlich ein Umdenken bei Maklern stattfindet“. Nicht repräsentative Umfragen auf der F&B-Veranstaltungsreihe „Forum-Arbeitskraftsicherung“, die nach eigenen Angaben bisher rund 1.000 Teilnehmer zählte, zeigten eine steigende Bereitschaft, sich mit Alternativen zur BU auseinanderzusetzen, heißt es.

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„Waren in 2012 noch nicht einmal 20 Prozent der Makler bereit, sich mit Alternativen zu BU zu beschäftigen, so trifft dies inzwischen für die Mehrheit der Makler zu“, freut sich der F&B-Chef. Ein klarer Favorit einer bestimmten Produktart zeichne sich dabei nicht ab. Das sei zu begrüßen, betont Franke, denn die unterschiedlichen Produktarten böten auch deutlich unterschiedliche Stärken und Schwächen. (lk)

Foto: Stefan Neuenhausen

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