„Klassik“ plus Fondspolice: Experimentierfreude der Versicherer

So gibt es die Variante „Classic“, die für eher sicherheitsorientierte Kunden gedacht ist. Für diejenigen, die mehr Rendite herausholen wollen, gibt es noch die Varianten „Chance“ und „Comfort“. Die erste Variante erfordert Mut, denn hier fließen die Beiträge komplett in die Fondsanlage, eine Umschichtung in sicherheitsorientierte Anlagen ist also nicht vorgesehen.

Comfort-Kunden sollen es zumindest etwas geruhsamer haben: Die Variante basiert auf dem Grundsatz, dass sich das Anlagerisiko am Aktienmarkt über längere Laufzeiten verringert. Daher wird zu Beginn der Vertragslaufzeit stärker in renditeorientierte Anlagen investiert. Mit fortschreitender Laufzeit sollen Kapitalmarktgewinne durch Überführung in das Sicherungsvermögen abgesichert werden.

Kritiker befürchten überfrachtete Produkte

Dass die Relax Rente der Axa aus drei Varianten (Comfort, Classic, Chance) und drei Bausteinen (Garantie, Wertzuwachs, Rendite) besteht, hat die Kritiker auf den Plan gerufen. So heißt es vor allem von Verbraucherschützern, dass das Produkt überfrachtet sei und somit die Gefahr bestehe, dass die Kunden das Konzept nicht mehr nachvollziehen können.

Dr. Patrick Dahmen, der im Axa-Vorstand für das Geschäftsfeld Vorsorge verantwortlich ist, widerspricht: „Wir kennen diese Kritik, unsere Vermittler geben uns aus ihren Kundengesprächen allerdings andere Rückmeldungen. Für Kunden ergeben sich die Fragestellungen, die Fachleute mit einem Vergleich oder einer Untersuchung der unterschiedlichen Modelle aufwerfen, meist gar nicht.“

Auch eine klassische Lebens- oder Rentenversicherung werde von Kunden „nicht in ihrer gesamten komplexen Funktionsweise“ hinterfragt. Entscheidend sei, so Dahmen, dass der Berater das Produkt kenne und dieses dem Kunden nachvollziehbar erklären könne.

Komplexe Produkte verlangen nach fitten Beratern

Claus Mischler, Leiter der Produktentwicklung bei Standard Life in Deutschland, gibt zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren sehr viele Produkte mit unterschiedlichsten Anlage- und Garantiekonzepten auf den Markt gekommen seien. „Dies macht es für den Kunden mit Sicherheit nicht einfach, die Produkte zu verstehen und sie miteinander zu vergleichen. Aus meiner Sicht sollte er hier einen unabhängigen Berater konsultieren. Ich bin davon überzeugt, dass es den qualifizierten Maklern gelingt, den Überblick zu behalten und ihren Kunden das passende Produkt zu empfehlen.“

Seite drei: Komplexitätsschraube nicht zu fest anziehen

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