Zurich verändert Vergütungs-Modell und drängt auf bAV-Reform

Im Neugeschäft der Zurich Leben spielt die klassische Lebensversicherung kaum noch eine Rolle, so ist ein Neuabschluss nur noch über Partnerunternehmen möglich. Stattdessen konzentriert sich der Versicherer auf fondsgebundene Versicherungslösungen. Eine neue Indexpolice, wie sie einige Mitbewerber in letzter Zeit auf den Markt gebracht haben, sei derzeit in Planung, sagte Nagel.

Einmalbeitragsgeschäft ist „Zukunftsthema“

Zugleich erklärte er, dass sein Haus verstärkt auf das Geschäft mit Einmalbeiträgen setzen werde. Dieses sei ein „Zukunftsthema“, so Nagel. Vor einigen Jahren war das noch anders: Viele Versicherer, so auch Zurich, hatten das Einmalbeitragsgeschäft gezielt zurückgefahren, man habe es bei Zurich nun „wieder geöffnet“, heißt es – wohl auch, um den Banken und Sparkassen nicht allein das Feld in der Wiederanlage zu überlassen.

Ja zum Opting-Out: Zurich positioniert sich in der bAV

In der Altersvorsorge soll zudem die betriebliche Altersversorgung (bAV) für neue Wachstumsimpulse sorgen. Dazu drängt Zurich auf neue gesetzliche Regelungen für das bestehende bAV-System. So wünscht sich Vorstand Nagel unter anderem eine aktivere Informationspflicht des Arbeitgebers.

Zudem plädiert er dafür, dass sich Arbeitgeber auf freiwilliger Basis für ein „Auto-Enrollment“ in der bAV entscheiden können. Dieses würde eine automatische bAV-Mitgliedschaft eines Mitarbeiters zur Folge habe. Beschäftigte, die dies nicht wünschen, müssten dann über ein „Opting-out“-Verfahren einer bAV-Regelung bewusst widersprechen.

Weiterhin würde es Nagel begrüßen, wenn der Staat Arbeitgeber dazu verpflichten würde, mindestens 50 Prozent der Ersparnisse aus Entgeltumwandlung der Arbeitnehmer in Form von firmenfinanzierter Altersversorgung zur Verfügung zu stellen. „Hierüber wäre  sichergestellt, dass Entgeltumwandlung sich für alle Einkommensklassen immer lohnt“, heißt es in einem Positionspapier des Versicherers, das am Freitag veröffentlicht wurde.

„Homöopathische“ Erhöhung von BU-Prämien

Neben der bAV setzt Zurich insbesondere auf das Biometrie-Geschäft – allen voran auf Produkte zur Arbeitskraftabsicherung, wie etwa der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Zur Diskussion, dass sich die Prämien im BU-Markt im nächsten Jahr um bis zu sieben Prozent verteuern könnten, erklärte Nagel, dass Zurich die Beiträge in der BU nur in „homöopathischer Dosis“ erhöhen werde. Auf einen BU-Schlussverkauf setze man nicht, betonte der Versicherungsmanager, das Geschäft laufe „konstant“. (lk)

Foto: Zurich

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