Versicherer und Fintechs: Kooperation oder Konfrontation?

Die Attackierten geben sich – zumindest nach außen hin – gelassen: „Wir sehen die Auseinandersetzung als strategische PR-Maßnahme einiger Vertriebe, Versicherer oder auch Fintechs. Wir möchten uns da nicht einmischen. Das lenkt ab und raubt wertvolle Ressourcen, die dem Kunden zugute kommen sollten“, sagt Christian Wiens, Geschäftsführer und Mitgründer von GetSafe.

„Für GetSafe kann ich sagen, dass wir uns an alle gesetzlichen Vorgaben und Maklerpflichten halten und mit nahezu allen Marktspielern – seien es Versicherer, Vertriebe oder Pools – ein gutes Verhältnis pflegen.“

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Holprige Zusammenarbeit

Dass die Zusammenarbeit zwischen Insurtechs und Versicherern keineswegs immer reibunglos verläuft und im äußersten Fall sogar komplett eingestellt wird, zeigte sich zuletzt vor wenigen Wochen. So erklärte die schweizerische Krankenversicherung Helsana, dass sie die Kooperation mit dem Fintech Knip aufgekündigt habe.

In einem Brief an seine Kunden begründete Helsana den Schritt so: „Einerseits möchten wir Ihre gesundheitsrelevanten – und somit sehr persönlichen – Daten nicht einem externen Dienstleister anvertrauen. Andererseits ist es uns wichtig, direkt mit Ihnen zu kommunizieren.“

Könnte das Beispiel Schule machen? Christian Wiens von GetSafe stellt klar: „Diese Befürchtung haben wir nicht.“ Man pflege sehr gute partnerschaftliche Kontakte mit Versicherern und arbeite konstruktiv an gemeinsamen Digitalisierungsprozessen, so Wiens. „Unsere Produktpartner sehen uns als stark wachsenden Vertriebskanal der Zukunft.“

Nach eigenen Angaben arbeitet GetSafe mit über 100 Versicherern zusammen, darunter alle großen Markenversicherer sowie Direktversicherer.

Auf die Frage, ob Fintechs als Freund oder als Feind der traditionellen Versicherungsunternehmen zu beurteilen sind, gibt es im Markt keine einhellige Meinung.

„Sowohl Partner als auch Konkurrenten“

„Fintechs können sowohl Partner als auch Konkurrenten sein“, findet Dr. Klaus Driever, Leiter digitaler Verkauf bei der Allianz Deutschland. „Wichtig ist, dass ein fairer Wettbewerb herrscht. Das heißt, dass für Online- und Offline- Unternehmen dieselben Regeln und Beratungspflichten gelten.“

Ob für die Zukunft neue Kooperationsmodelle mit Fintechs geplant sind, dazu will sich die Allianz derzeit noch nicht äußern. Es hieß lediglich, dass man den Fintech-Markt „sehr genau“ beobachte.

Seite drei: „Wertvoll für die W&W“

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