PKV-Vertrieb: „Auch Vermittler müssen die Digitalisierung nutzen“

Gleichermaßen kann die Analyse großer Datenmengen Fehl- oder Überbehandlungen verhindern und für eine bessere Prophylaxe genutzt werden. Die Verlagerung von Prozessen zum Endkunden durch zum Beispiel Portale steuert dann noch einen kleinen Teil zu möglichen Kostensenkungen bei.

Weiter ergab die Studie, dass die Digitalisierung der Trend mit der größten Bedeutung für die Krankenversicherung ist. Welche Chancen und Risiken sind damit für die Versicherer verbunden?

Neben den erwähnten industrialisierten Prozessen und Prophylaxe-Möglichkeiten bestehen vor allem Chancen bei der ganzheitlichen Betreuung und damit engeren Bindung der Kunden. Generelle Risiken bestehen beim Datenschutz und der immer komplexer werdenden Regulierung. Eines der größten Risiken ist aber sicherlich eine halbherzige Nutzung der Digitalisierung: Werden zum Beispiel Online-Portale für Endkunden nicht in die Bestandssysteme integriert, so wird das darin liegende Potenzial nicht gehoben.

Daraus folgen eine wachsende Ineffizienz und unzufriedene Kunden, denen eine integrierte „Customer Journey“ nur vorgegaukelt wird. In Deutschland ist sicherlich auch der Trend zum „Selbermachen“ in der IT ein Risiko: Die technologische Vielfalt ist für eine Versicherung kaum beherrschbar. Es besteht die Gefahr, vom Wettbewerb oder von Branchenfremden überholt zu werden, wenn man stets alle IT-Systeme selber bauen und betreiben will.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Adcubum

 

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