MKK 4.0.: Kampf um Prozesse statt Produkte

Vorteil: „Der Makler muss sich gegenüber der TGIC nur einmal pro Tag authentifizieren und kann dann auf die Extranets und Services aller angeschlossenen Versicherer über sein Verwaltungsprogramm zugreifen“, freut sich Mardfeldt über das Ende der Pilotphase und den Start der „Maklerkommunikation 4.0“ am 7. Oktober 2016.

Makler, MVP-Hersteller und Versicherer können die Bipro-Standards und die Authentifizierung über TGIC ab sofort mit ihren Systemen nutzen, so Christian-Hendrik Noelle, Geschäftsführer Digitalisierung des GDV.

Neue Chancen und Risiken

Übrigens: Der Daten- und Dokumententransfer zwischen Makler und Versicherer findet nicht über TGIC, sondern ausschließlich direkt zwischen den Systemen des Maklers und den Systemen des Versicherers statt.

Damit seien neue Chancen, aber auch Risiken verbunden, so Mardfeldt, dessen Maklerhaus beim Pilotprojekt MKK aktiv beteiligt ist. Er hält Einsparungen von bis zu 20 Prozent durch automatisierten Abgleich der Bestandsdaten für möglich, zudem weitere Effekte durch vollelektronische Verarbeitung der Tarifierungs-, Angebots- und Antragsprozesse.

Das größte Risiko für Versicherer sei es, „sich mit der Umstellung Zeit zu lassen, weil sie dann aufgrund der schlechteren Prozessunterstützung im Tagesgeschäft künftig weniger präferiert werden“.

„Makler, die sich nicht frühzeitig mit den neuen Möglichkeiten und notwendigen prozessualen und technischen Anpassungen beschäftigen, werden ebenfalls unter Druck geraten“, sagt Mardfeldt.

Autor Detlef Pohl ist freier Journalist und Versicherungsexperte in Berlin.

Foto: Shutterstock

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