Freitag, der 13.: Ein Tag wie jeder andere?!

Abergläubische Menschen werden wieder besonders vorsichtig sein: Schon zum zweiten Mal im diesem Jahr steht “Freitag, der 13.“ vor der Tür. Die Zahl 13 gilt unter Abergläubischen vor allem in Verbindung mit einem Freitag als Unglückszahl. Aber was ist eigentlich dran an dem Mythos, der sich in Deutschland so hartnäckig hält? Ein Blick in die Schadenstatistiken der Gothaer und des ADAC gibt Aufschluss.

 

Freitag, der 13.: Der Mythos  ist tief verankert. Allein die Statistiken bestätigen die Befürchtungen nicht.

 

Tatsächlich liefern die Zahlen der Kölner Versicherung keine Beweise für eine Schadenhäufung an einem Freitag, den 13. “An den letzten beiden vermeintlichen Unglückstagen haben wir in unserer Statistik für Privatkunden gerade einmal knapp über 500 Schäden erfasst. Es besteht keinerlei Anlass, die Decke über den Kopf zu ziehen und das Haus nicht zu verlassen“, erklärt Roger Pohl vom Gothaer Schaden-Controlling.

Kein Beweis für Schadenhäufung

Die beiden “Unglücks-Freitage“, 13. April 2018 (502) sowie 13. Oktober 2017 (532), liegen sogar klar unter dem Tagesdurchschnitt (612 Schäden), bezogen auf die vergangenen vier Jahre. Einen klaren Ausreißer gab es aber doch.

Für Freitag, den 13. Januar 2017, erfasste die Gothaer Schadenstatistik 1.744 Schäden. Das lag aber nur daran, dass an diesem Tag das relativ schwache Sturmtief “Egon“ über Deutschland hinwegzog. Zum Vergleich: Der Orkan “Friederike“ hatte zum Jahresbeginn 2018  für über 21.000 Schäden in der Statistik der Gothaer gesorgt.

Unfallträchtigster Tag im Straßenverkehr

Der ADAC hat untersucht, ob sich an dem besagten Tag mehr Unfälle als üblich ereignen und die Unfallstatistiken von 2004 bis 2016 ausgewertet. Und: rund um den Freitag den 13. sind die Ängste unbegründet. An den Tagen, an denen der Freitag auf einen 13. fiel, gab es nur geringfügig mehr Unfälle.

So ereigneten sich an allen Freitagen in diesem Zeitraum 991 Unfälle mit Personenschaden. An den 23 Freitagen, die auf den 13. fielen, kam es durchschnittlich zu 995 Unfällen. Im Durchschnitt aber, ist der Freitag der unfallträchtigste Tag. Insgesamt ereigneten sich 49.494 Unfälle.

Zum Vergleich: An allen Sonntagen waren es gerade einmal 28.234. Die Erklärung hierfür ist das erhöhte Verkehrsaufkommen durch Pendler und Wochenendurlauber.

Schlechtes Omen

Woher aber stammt dann aber der Volksglaube, dass an diesem Tag so viele Unglücke passieren könnten? Bei Freitag, dem 13., kommen viele Punkte zusammen: Den schlechten Ruf verdankt dieses Datum unter anderem dem großen Börsencrash im Jahr 1929, dem ‚schwarzen Freitag‘.

Hinzu kommt aber auch noch etwas christlicher Aberglaube: Jesus wurde an einem Freitag gekreuzigt, Adam und Eva wurden an einem Freitag aus dem Paradies vertrieben und die Zahl 13 gilt ohnehin in vielen Kulturen als schlechtes Omen.

Gutes Omen

In Ländern wie China oder Italien hingegen gilt die 13 nicht als Unglücks-, sondern als Glückszahl. So fürchten die Italiener sich eher vor Freitag, dem 17. In Spanien, Lateinamerika oder Griechenland dagegen gelten Dienstage, die auf einen 13. fallen, als Unglückstage. (dr)

Foto: Shutterstock

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