Schlechte Zeiten für Absicherung von Ruheständlern

Die demografische Entwicklung galt lange Zeit als die zentrale Herausforderung der Alterssicherung. Daran hat sich nach Ansicht der Studienautoren nichts geändert. Die Überalterung von Gesellschaften stelle nach wie vor ein hohes Risiko für die Sicherung der Sozialsysteme und die Lebensqualität im Alter dar. Gleiches gelte für die Staatsverschuldung, die in zahlreichen Staaten der Welt nach wie vor zu hoch sei. Angesichts weiterhin rekordhoher Schuldenstände blieben Ausgaben im sozialen Sektor unter Druck und beeinträchtigen den Wohlstand von Ruheständlern.

Zinspolitik der Notenbanken

Als weiterer Risikofaktor sei im Zuge der Bewältigung der Finanzkrise die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken hinzugekommen. Diese nun bereits ein Jahrzehnt andauernde Politik habe immense Auswirkung auf die Situation von Ruheständlern. Pensionskassen und Versorgungseinrichtungen hätten erhebliche Schwierigkeiten die für ihre Zusagen erforderlichen Renditen zu erwirtschaften. Auch die private Vorsorge ist tangiert. Die Bildung von Altersrücklagen sei erschwert und könne nur noch unter Inkaufnahme eines höheren Risikos erreicht werden. Ruheständler, die von ihren Altersrücklagen leben möchten, erlitten durch das Niedrigzinsumfeld Einbußen.

Klimawandel und steigende Gesundheitskosten

Finanzielle Risiken ergeben sich für die Studienautoren auch aus dem Klimawandel. Denn der Anstieg des Meeres und die Zunahme von extremen Wettereignissen wie Flut oder Dürre führen nicht selten zu existentiellen Herausforderungen, zum Beispiel für Menschen in küsten- oder flussnahen Bereichen. Diese könnten unter anderem mit einer deutlichen Erhöhung von Versicherungspolicen oder mit einem erheblichen Wertverlust ihrer Immobilien einhergehen. Als fünften Risikofaktoren machen die Autoren die steigenden Gesundheitskosten aus. Im Zuge der erhöhten Langlebigkeit der Menschen stiegen zwangsläufig auch die Aufwendungen für Gesundheitsleistungen im Alter. In diesem Zusammenhang weisen sie darauf hin, dass dieser Trend in allen OECD-Staaten schon seit längerem zu beobachten sei. Schätzungen der OECD zufolge würde der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandsprodukt von derzeit sechs auf neun Prozent im Jahre 2030 steigen.

Seite vier: Was Anleger tun können

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