So vermeiden Sie den Rosenkrieg

Verliebt, verlobt, verheiratet! Leider landet mehr als jede dritte deutsche Ehe vor dem Scheidungsrichter. Wer mag allerdings auf Wolke Sieben schon an Schlammschlachten denken? Dabei ist es gerade der viel geschmähte Ehevertrag, der die Zukunft aller Beteiligten sichern kann, wenn eine Ehe scheitert. Arag-Rechtsexperte und Rechtsanwalt Tobias Klingelhöfer beantwortet die wichtigsten Fragen zum Ehevertrag.

 

Hätten sie nur einen Ehevertrag gehabt: Alles begann so romantisch. Doch nach 17 Jahren Ehe hasst Barbara (Kathleen Turner) ihren Mann Oliver (Michael Douglas) und verlangt die Scheidung. Der Auftakt zum „Rosenkrieg“.

 

Ist ein Ehevertrag nicht nur etwas für Reiche?

Tobias Klingelhöfer: Das war einmal, dass sich Reiche mit einem Ehevertrag davor schützen wollten, am Ende ihrer Ehe finanziell geschröpft zu werden. Heute sind es vor allem Frauen, die sich um die gemeinsamen Kinder kümmern und dafür zeitweilig ihren Beruf aufgeben, die sich verstärkt einen Ehevertrag wünschen.

Laut einer Umfrage würde sich jeder dritte Single für einen Ehevertrag aussprechen. Dies kann insbesondere für Frauen wichtig sein, denn in dem Schriftstück können unter anderem zusätzliche Unterhalts- und Versorgungsansprüche festgelegt werden. Das ist wichtig, weil das Unterhaltsrecht Frauen, die sich der Kindererziehung gewidmet haben, deutlich schlechter stellt als früher.

Ist durch den gesetzlich verankerten Zugewinnausgleich nicht ohnehin alles geregelt?

Tobias Klingelhöfer: Es stimmt, dass auch ohne Ehevertrag niemand nach der Ehe im Regen steht: Haben die Eheleute nichts anderes vereinbart, leben sie in einer Zugewinngemeinschaft. Vereinfacht gesagt: Jedem Partner gehört das, was er vor der Ehe besessen hat; alles was im Verlauf der Ehe dazugekommen ist, wird geteilt.

 

Seite 2: Was ein Ehevertrag regelt

 

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