Vision 2023: Signal Iduna will sich als exzellenter digitaler Service-Versicherer positionieren

Ziel sei eine Service-Exzellenz. Dazu gehöre aber auch eine neue Unternehmenskultur durch agiles Arbeitsmethoden oder die Ablösung klassischer Unternehmenshierarchien durch flache, übergreifende Abteilungsstrukturen. „Künftig hat alles eine digitale Komponente“, sagte Leitermann. Ziel sei es, dass gesamte Konzerngeschäft schneller zu machen. „Wir wollen den Kunden mehr Lebensqualität verschaffen.“ Was der digitale Umbau kosten werde, sagte Leitermann allerdings nicht. Der Konzern werde dort aber nicht unerhebliche Summe investieren. „Mit Vision 2023 besetzen wir die wichtigen Zukunftsthemen und schaffen neues, nachhaltiges Wachstum.“

PKV entwickelt sich positiv

Äußerst zufrieden zeigte sich Leitermann mit der Entwicklung in der Krankenversicherung. Mit mehr als 2,5 Millionen Mitgliedern ist die Signal-Iduna Krankenversicherung die fünftgrößte private Krankenversicherung Deutschlands. Die Beitragseinnahmen des fünftgrößten deutschen privaten Krankenversicherers stiegen im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 2,82 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,69 Milliarden Euro). „Ein Drittel des Wachstums kommen aus dem echten Neugeschäft; zwei Drittel durch Beitragsanpassung“, sagte Leitermann. Entgegen dem Markttrend verbuchte die Signal Iduna einen Zuwachs von 4.222 Vollversicherten verbucht werde. Dieser Trend setzte sich im ersten Quartal 2018 fort: Im ersten Quartal 2018 konnte das Unternehmen nochmals netto 1.712 Vollversicherte hinzugewonnen werden. Die durchschnittliche Beitragsanpassung in der Krankenversicherung in den vergangenen zehn Jahren beziffert Leitermann auf 1,89 Prozent. Damit gehöre die Signal Iduna Krankenversicherung zu den beitragsstabilsten PKV-Unternehmen im Markt.

Neuer Premiumtarif kommt

Mit neuen Produkten wie dem vor kurzem gestarteten Krankenvollversicherungstarif Prime soll das Wachstum im Neugeschäft weiter beschleunigt werden. Als Premiumtarif wird Prime unter der Marke Deutscher Ring Krankenversicherung vertrieben. Zielgruppe sind nach Aussage von Signal Iduna-Krankenvorstand Dr. Karl-Josef Bierth Kunden, die einen Hochleistungsschutz ohne Selbstbeteiligung und ohne viele der sonst üblichen Limitierungen wünschen. Das Produkt war eine Gemeinschaftsentwicklung von Unternehmen, Vertriebspartnern und Kunden.

Lebensversicherung im Rückwärtsgang

Rückläufig war das Geschäft in der Lebensversicherung. Die Beiträge der Lebensversicherer der Gruppe sanken 2017 um 2,5 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,44 Milliarden Euro). Dies war laut Leitermann auch erwartet worden. Einen großen Anteil daran hatten Einmalbeiträge: Sie verringerten sich erwartungsgemäß von 210,2 Millionen Euro auf 185,5 Millionen Euro (-16,6 Prozent). Der Beitrag aus Verträgen mit laufender Beitragszahlung fiel wie prognostiziert um 2,4 Prozent auf eine Milliarde Euro. Auch die gebuchten Bruttobeiträge der Signal Iduna Leben sanken – um vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,3 Milliarden Euro). Das Neugeschäft gemessen in laufendem Beitrag reduzierte sich um einen Prozentpunkt auf 79,1 Millionen Euro.

Die Kapitalanlagen stiegen um 427,3 Millionen Euro auf 20,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 20,0 Milliarden Euro). Die Nettoverzinsung wuchs um 0,3 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent (Vorjahr: 4,9 Prozent). Die Lebensversicherung musste im vergangenen Jahr die Zinszusatzreserve (ZZR) um 440,4 Millionen Euro auf 1,8 Milliarden Euro erhöhen. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen bereits Rückstellung gebildet. Leitermann erwartet, dass die Zinszusatzreservierungen in diesem Jahr 450 Millionen Euro betragen dürften. In diesem Zusammenhang appellierte er an die Politik, hier gegenzusteuern. „Es gibt keine Notwendigkeit, weitere Mittel der ZZR zuzuführen.“ Mittlerweile seinen die Bestände, die aufgrund des niedrigen Zinsniveaus gesichert werden müssten, finanziert. „Das wäre eine Überfinanzierung“, sagte Leitermann.

Für das laufende Jahr erwartet der Vorstandsvorsitzende der Signal Iduna-Gruppe eine positive Entwicklung. Nicht zuletzt aufgrund des Betriebsrentenstärkungsgesetzes. „Mit der durchgängigen Digitalisierung der Beratung und Bestandsverwaltung bieten wir derzeit den effizientesten Prozess in der betrieblichen Altersvorsorge für den Vertrieb, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer an. Dies ist unser Beitrag für eine höhere Akzeptanz der betrieblichen Altersvorsorge“, sagte Ulrich Leitermann.

Seite drei: Komposit stagniert

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