Wann lohnt die Zahnzusatzversicherung?

Wer Zahnersatz braucht, der muss meist tief in die Tasche greifen: Selbst mit Zuzahlung der Krankenkasse müssen gesetzlich Versicherte für ein neues Implantat bis zu 3.000 Euro aufbringen. Dagegen sichert sich mittlerweile jeder Fünfte mit einer Zahnzusatzversicherung ab.

Finanztip empfiehlt beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung einen Eigenanteil von zehn bis 20 Prozent.

Für wen sich diese Versicherungen lohnen und welche Alternativen die Verbraucher haben, hat der gemeinnützige Verbraucher-Ratgeber Finanztip untersucht. Demnach seien die Preisunterschiede bei Zahnzusatzversicherungen erheblich.

So müsse beispielsweise ein 43-jähriger zwischen 40 und 760 Euro pro Jahr für einen Tarif zahlen. Julia Rieder, Versicherungsexpertin bei Finanztip, erklärt das Problem daran: „Gerade die besonders billigen Versicherungen enthalten viele Fallstricke.“

Tarife mit besonders umfangreichen Leistungen seien hingegen sehr teuer. Wer genug Geld auf dem Konto habe, der solle den Eigenanteil bei Zahnersatz deshalb am besten selbst zahlen. „Die Versicherung ist keinesfalls ein Muss. Fangen Sie schon früh an, regelmäßig Geld für die Behandlungen zurückzulegen“, so Rieder.

Günstigere Versicherung durch Eigenanteil

Um nicht unnötig draufzuzahlen, rät sie bei größeren Maßnahmen, den Heil- und Kostenplan des Zahnarztes zu vergleichen – mit dem Angebot eines anderen Zahnarztes oder mit Hilfe der Patientenberatung der Zahnärztekammern.

Wer doch lieber eine Versicherung abschließe – etwa wegen anfälliger Zähne in der Familie – der sei gut beraten, einen Eigenanteil von zehn bis 20 Prozent zu vereinbaren. Das mache die Versicherung günstiger.

Empfehlenswert sind Finanztip zufolge die Gothaer MediZ Premium, die DKV Kombi Med Zahn KDT85, die Hallesche Megadent, die Janitos Ja dental plus und die Inter Z90. Entscheidend sei jedoch auch der Zeitpunkt des Abschlusses.

Vollständige Übernahme im Härtefall

„Hat der Zahnarzt schon vor Vertragsschluss eine Behandlung angeraten, zahlt die Versicherung dafür nicht“, warnt Julia Rieder. „Viele Tarife haben außerdem eine Wartezeit und zahlen für Behandlungen erst nach acht Monaten.“

Wer beim Zahnersatz sparen möchte, der könne sich im Ausland behandeln lassen oder Rabatt durch ein zehn Jahre lückenlos geführtes Bonusheft bekommen.

Bei Versicherten mit Bruttoeinnahmen von weniger als 1.218 Euro pro Monat greife eine Härtefallregelung: In diesem Fall übernehme die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für die Regelversorgung vollständig. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

 

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