GDV erteilt verpflichtenden Vorsorge klare Absage

Am Vorstoß der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) zur Einführung einer verpflichtenden privaten Altersvorsorge lässt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) kein gutes Haar. Besser sei es, endlich die Schwachstellen der Riester-Rente zu beseitigen.

Christian Ponzel ist Leiter der Externen Kommunikation des GDV

„Der Vorschlag einer spekulativen Staatsrente geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Alle Umfragen belegen, dass Sicherheit für die Deutschen das wichtigste Kriterium bei ihrer privaten Altersversorgung ist. Wer Bürger zwangsweise auf die Aktienanlage für die Altersvorsorge festlegt, muss ihnen nach dem nächsten Börsencrash erklären, was mit ihrem Ersparten passiert ist und was das für ihre Rente bedeutet“, so GDV-Pressesprecher Christian Ponzel.

Sinnvoller sei es, so die Forderung der Interessenvertreter der deutschen Versicherungswirtschaft, die Schwachstellen der Riester-Rente zu beseitigen. Die Forderung des GDV: Eine Öffnung der Riester-Rente für alle Sparer. Eine Mindestförderung in Höhe von 50 Cent für jeden Euro. Eine Verschlankung der Verwaltung sowie ein deutlich vergrößerter Anlagespielraum für die Anbieter.

Zudem wecke der CDA-Vorstoß Erwartungen, die sich in der Praxis nicht erfüllen ließen, so Ponzel weiter: Renditeannahmen von acht Prozent pro Jahr, auf denen Modelle wie die sogenannte Deutschlandrente beruhen, seien in Zeiten negativer Anleihezinsen vollkommen unrealistisch.

Denn in den vergangenen 30 Jahren beliefe sich das Renditeplus von Aktien gegenüber Anleihen im Durchschnitt lediglich auf 2,4 Prozent. Zudem herrsche auch auf der Kostenseiten reines Wunschdenken: Wer mit 0,2 Prozent Verwaltungskosten rechne, blendet den Aufwand für Beitragseinzug, Zulagenverwaltung, Kapitalanlage oder spätere Auszahlung vollkommen aus. (dr)

Foto: GDV

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