Mangelndes Risikobewusstsein: Datenschutz ist den Meisten kein Geld wert

Wenn, dann sind es die jungen Befragten – die Generation Vielsurfer – zwischen 18 und 40 Jahren, die immerhin fünf Euro (26–27 Prozent) oder zehn Euro (8 Prozent) dafür ausgeben würden.

  „Eine gute Aufklärung an Schulen zum Thema Datenschutz fehlt in Deutschland häufig“, so Klein. „Entsprechend verwundert es nicht, dass die Zahlungsbereitschaft für den persönlichen Datenschutz gegenwärtig eher gering ist“.

Digitalisierung: Chinas digitales Überwachungssystem gewinnt in Deutschland an Akzeptanz

Ende vergangenen Jahres sorgte die von der Volksrepublik China angekündigte Einführung eines Sozialkreditsystems für Schlagzeilen. Laut Aktionsplan solle finanzielles, moralisches und politisches Wohlverhalten mit günstigen Krediten oder schnelleren Beförderungen „belohnt“ werden.

Fehlverhalten wie Steuerhinterziehung, Vernachlässigung der Eltern oder Überqueren einer Ampel bei Rot könnte sanktioniert werden. Im Westen würde die Einführung eines Bonitätssystems, das dem chinesischen Vorhaben vergleichbar wäre, Proteste auslösen, mutmaßten zahlreiche deutsche Medien.

Tatsächlich fände jedoch jeder fünfte (20 Prozent) Befragte ein solches Punktesystem gut, weitere 12 Prozent sind unentschlossen. Ablehnend äußern sich gut zwei Drittel (68 Prozent). Tendenziell sinkt die Zustimmung mit zunehmendem Alter: 18–30 Jahre: 23 Prozent, 31–40 Jahre: 22 Prozent, 51–60 und über 60 Jahre: je 18 Prozent.

Alter: Trotz Angst vor Altersarmut sparen Deutsche kaum fürs Alter

Obwohl 39 Prozent der Deutschen Angst vor Altersarmut haben, bildet gut jeder vierte Befragte (28 Prozent) keine monatlichen Rücklagen für die private Altersvorsorge. Am häufigsten trifft das auf die 18-30-Jährigen (33 Prozent) sowie auf die über 60-Jährigen (36 Prozent) zu.

Auch Frauen bilden oft kein stabiles finanzielles Polster für die Altersvorsorge: 32 Prozent von ihnen sparen monatlich keinen einzigen Euro – bei Männern trifft das auf 24 Prozent zu. Menschen mit einem mittleren bis hohen monatlichen Haushaltsnettoeinkommen haben offenbar mehr Spielraum, was das Sparen für den Lebensabend angeht: Sie legen monatlich deutlich mehr Geld für ihre Altersvorsorge beiseite als Geringverdiener.

Sicherheit: Angst vor Naturkatastrophen macht sich breit

Die Angst vor Terrorismus oder Krieg steht zwar nach wie vor auf Platz eins (55 Prozent) der von den Deutschen am meisten gefürchteten Sicherheitsrisiken, doch gegenüber 68 Prozent im Vorjahr ist die Bedeutung um etwa ein Fünftel gesunken. Hoch ist dagegen die Sorge der Deutschen vor den Folgen des Klimawandels: Unwetter und Naturkatastrophen bereiten 40 Prozent der Befragten Kummer.

Den 18-30-Jährigen (41 Prozent) und Frauen (44 Prozent) übrigens etwas häufiger als den anderen Befragten. Geringer geworden ist die Angst davor, Opfer von Gewaltkriminalität (2018: 46 Prozent, 2019: 40 Prozent) zu werden.

 

Seite 3: Wann sich das Risikobewusstsein schnell ändert

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