Entkoppelt vom Markt: Allianz steigert Beiträge um 15,2 Prozent

Die Allianz Deutschland hat im vergangenen Geschäftsjahr beim Umsatz in allen drei Versicherungssparten deutlich zugelegt. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen im Jahr 2019 um 15,2 Prozent auf 42,0 (36,5) Milliarden Euro. In der Lebensversicherung legen die Neubeiträge sogar um 38 Prozent zu. Der Versicherer entkoppelt sich immer stärker vom Markt.

Klaus-Peter Röhler hat allen Grund zur Freude: Die Allianz glänzt mit hervorragenden Zahlen

Nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Klaus-Peter Röhler ist vor allem das Allianz Kundenmodell ein wichtiger Erfolgsbaustein. Damit würden Produkte und Prozesse konsequent vereinfacht. Gleichzeitig werden Produkte und Services kostengünstiger, weil die neuen modularen Produktbausteine auch von anderen Allianz Gesellschaften genutzt werden können.

„Mit dem Allianz Kundenmodell bieten wir unseren Kunden genau das, was sie möchten: einfache, verständliche Produkte ohne negative Überraschungen zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis – dazu schnelle, einfache Services, beispielsweise im Schadenfall“, sagt Röhler. Das sei  ein klarer Wettbewerbsvorteil.

Zudem trage auch die Erneuerung der IT-Systeme zum Erfolg bei. Die Allianz Deutschland investiert dafür in den nächsten Jahren fast 600 Millionen Euro und schaltet bis zum Jahr 2025 rund drei Viertel der Altanwendungen ab.

Sehr gut angenommen von den Kunden wird der seit April 2019 neu konzipierte Internetauftritt www.allianz.de. Seit Einführung sind die Nutzerzahlen um 27 Prozent gestiegen. Auf allianz.de findet der Kunde schnelle, kompetente und personalisierte Inhalte verbunden mit einer nahtlosen Überleitung zum Kundenservice oder zu einem Vertreter, zum Beispiel für eine persönliche Beratung, teilte das Unternehmen mit.

Gleichzeitig seien die Vertreter weiterhin wesentlicher Bestandteil der konsequenten Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse. Dass die Allianz damit auf dem richtigen Weg ist, belegt auch die Vertriebsleistung im Agentur- und Bankenvertrieb, die 2019 ein neues Rekordniveau erreicht hat.

„,Digital und persönlich‘ ist eines meiner wichtigsten Anliegen als CEO, da es für die Kunden das Beste aus beiden Welten vereint“, betont der Vorstandsvorsitzende. „Wir nutzen die Digitalisierung, um einfacher und schneller zu werden. Durch die so entstehenden Freiräume haben unsere Mitarbeiter mehr Zeit für unsere Kunden.“ Und weiter: „Das Feedback unserer Kunden bestätigt uns, wie wichtig weiterhin der persönliche Kontakt ist und bleibt – nicht nur im Schadenfall.“

Um die Bedürfnisse der Kunden noch besser zu verstehen, führt das Unternehmen in den Bereichen Betrieb und Schaden nun im Laufe der nächsten Monate zusätzliche Möglichkeiten ein, wie Kunden umgehend Feedback geben können, zum Beispiel über einen Link zu einer Online-Befragung oder persönlich direkt im Anschluss nach einem Telefonat. „So erhalten wir die Rückmeldung unserer Kunden flächendeckend in Echtzeit und können noch schneller darauf reagieren“, erläutert Röhler.

Sachversicherung: ADAC Joint Venture startet stark

In der Schaden- und Unfallversicherung setzt sich die erfolgreiche Entwicklung auch im Jahr 2019 fort. Die Beitragseinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,1 Prozent auf 10,7 (10,5) Milliarden Euro. Bereinigt man den Umsatz im Jahr 2018 um den Direktversicherer AllSecur (jetzt Allianz Direct), betrug das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung sogar 5,1 Prozent. Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben sowohl das Privat- wie auch das Firmengeschäft.

Insbesondere in der Kfz-Versicherung war die Allianz Deutschland erfolgreich. Die Allianz Deutschland hat die AllSecur zum Jahreswechsel 2018/2019 an die Allianz SE verkauft und startete in das Jahr 2019 mit einem Bestand von 7,9 Millionen Fahrzeugen. Rund 600.000 Fahrzeuge kamen mit dem Joint Venture mit der ADAC Autoversicherung bereits Anfang 2019 dazu. Weitere 221.000 Fahrzeuge gewann die Allianz Deutschland im Jahresverlauf.

Mit einer Steigerung von insgesamt 821.000 Fahrzeugen im Jahr 2019 erhöhte sich damit die Zahl der versicherten Fahrzeuge zum Jahresende 2019 auf 8,7 Millionen. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Abwerberunde und einen starken Verkaufsstart der ADAC Autoversicherung im vergangenen Jahr“, sagt Röhler, der seit Ende letzten Jahres als Vorstandsvorsitzender auch die Sachversicherung verantwortet. „Damit konnten wir die Anzahl der versicherten Fahrzeuge nach dem Wegfall des Direktversicherers AllSecur nicht nur kompensieren, sondern auch weiter ausbauen.“

„In der Sachversicherung haben wir in den vorigen beiden Jahren eine neue, sehr schlanke Produktarchitektur aufgebaut“, erläutert Röhler. Nach der Kfz-Versicherung wurde inzwischen der Privatschutz entsprechend überarbeitet. „Für den Kunden wird das Angebot viel übersichtlicher, und wir reduzieren Komplexität bei Entwicklung, Beratung und im Leistungsfall“, berichtet der Vorstandsvorsitzende. In den nächsten Jahren will die Allianz die Zahl der unterschiedlichen Produktgenerationen in der Sachversicherung deutlich verringern.

Lebensversicherung: Rekordjahr

Auch die Allianz Lebensversicherung entkoppelt sich vom Markt.  Nach Angaben des Versicherers überzeugen die Finanzstärke und die innovativen Produktkonzepte. Die Beitragseinnahmen stiegen binnen Jahresfrist um deutliche 23,2 Prozent auf 27,7 (22,5) Milliarden Euro. Die Neubeiträge in der Lebensversicherung erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um 38,2 Prozent. „Das ist das beste Neugeschäft aller Zeiten und übertrifft selbst das Rekordjahr 2004“, so Röhler.

Teil der Wachstumsgeschichte der Allianz Leben ist der starke Fokus auf neue Produkte, die die Kunden begeistern. Mittlerweile haben Angebote mit neuen Garantien und Risikoprodukte einen Anteil von 93 Prozent am Neugeschäft. Das überzeugt auch international: Seit 2019 können beispielsweise auch Kunden in Italien einen „Perspektive“-Vertrag bei Allianz Leben abschließen.

Mit der PrivateFinancePolice startete Allianz Leben 2019 ein weiteres innovatives Produktkonzept. „Die Kunden können so an der Wertentwicklung unserer alternativen Anlagen teilhaben“, berichtet Röhler. „Das ist ein Investment, das für Privatanleger sonst eher schwer zugänglich war. Die gute Resonanz der Kunden mit 1.000 Policen in nur zwei Monaten bis Jahresende belegt einmal mehr die starke Position der Allianz.“

Krankenversicherung: Zahl der versicherten Personen steigt deutlich

Auch die private Krankenversicherung setzte ihre positive wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2019 fort. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,5 Prozent auf 3,6 (3,5) Milliarden Euro. Das Neugeschäft stieg sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung – insgesamt um zwölf Prozent. Ende 2019 waren mehr als 2,7 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert – 59.000 mehr als im Vorjahr.

Ganz besonders bei der Pflegezusatzversicherung und der betrieblichen Krankenversicherung punktete die Sparte. In beiden Bereichen führt das Unternehmen inzwischen im Neugeschäft den Markt an. Im vergangenen Jahr wurde nahezu jede dritte Pflegezusatzversicherung bei der Allianz abgeschlossen.

Um weiter Aufmerksamkeit auf die auch gesellschaftlich so wichtige Pflegeversicherung zu lenken, hat die Allianz ihre Kooperation mit Dieter Hallervorden verlängert – eine TV-Spot-Kampagne startete am 1. März.

Zudem hat die Krankenversicherung ihr Serviceangebot weiter ausgebaut: unter anderem mit dem Zweitmeinungsservice HMO bei Krebserkrankungen oder den Tools „Check my knee“ und „Check my back“. Röhler betont: „Die Allianz Private Krankenversicherung war eine der ersten Krankenversicherungen, die ihren Versicherten kostenfrei Gesundheitsservices und Apps angeboten hat. Mit ihren hier aktuell 28 Angeboten hilft sie ihren Kunden in vielen Bereichen rund um die Gesundheit.“

Operatives Ergebnis steigt um mehr als sieben Prozent

Die verwalteten Kapitalanlagen des Versicherungsgeschäfts wuchsen um 14,2 Prozent auf 349,1 (305,8) Milliarden Euro. Das Kapitalanlagenergebnis erhöhte sich um 15,7 Prozent auf 11,9 (10,3) Milliarden Euro.

Das operative Ergebnis erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 2,6 (2,4) Milliarden Euro. Am stärksten legte die Sachversicherung zu. Diese konnte ihr Ergebnis aufgrund operativer Verbesserungen und eines höheren Kapitalanlageergebnisses steigern.

Im operativen Ergebnis der Sachversicherung ist auch ein positiver Sondereffekt aus Immobilienverkäufen enthalten. Im Rahmen von Elementarschäden zahlte die Allianz Deutschland 547 (511) Millionen Euro an ihre unwettergeschädigten Kunden aus. In der Lebensversicherung stieg das operative Ergebnis leicht an, in der Krankenversicherung ging das operative Ergebnis moderat zurück, vor allem bedingt durch das Kapitalanlageergebnis.  Das Nettoergebnis der Allianz Deutschland stieg um 22,7 Prozent auf 2,0 (1,6) Milliarden Euro. (dr)

Foto: Allianz

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