„Ein guter Berater ist auch über ein anderes Medium gut“

Wie funktioniert der Ansatz von andsafe?

Buschkotte: Wir sind als digitaler Gewerbeversicherer gestartet. Nun sind die Ausdifferenzierungenmöglichkeiten viel größer als im Privatkundengeschäft. Diese Kenntnisse bieten deutliche Vorteile bei neuen Kundengruppen. Wir sind Multikanalversicherer und produzieren bestimmte Produkte unter den Labeln der Regionalversicherer des Provinzial-Konzerns.

Neben unserer technischen Basis und der Plattformfähigkeit ist das White Labeling eines unserer USPs. Es gibt bereits auch Anfragen von Nicht-Konzern-Gesellschaften. Aber derzeit fokussieren wir uns auf unsere Konzern-Schwestern. Hier stellen wir im wesentlichen eine Zweitproduktlinie oder schließen eine Lücke im Produktangebot. Unser Programm ist technologischer Vorsprung, Automatisierung und Digitalisierung.

Die zügige Anpassungs- und Skalierungsfähigkeit zeichnet uns aus. Kanalspezifische Produkt- und Servicelösungen inklusive der notwendigen Schnittstellen und Anbindungen über unseren Bipro-Adapter stellen dafür die Basis dar.

Lässt sich die komplexe Gewerbeabsicherung digital spielen?

Buschkotte: Ja, aber es gibt auch Grenzen. Ich denke, wir werden etwa 80 Prozent der gewerblichen Risiken mit unseren Produkten abdecken können. Knapp 2.000 Betriebsarten inklusive der Synonyme bieten wir aktuell in der Betriebshaftpflicht an. Unser Ziel ist, einfach und transparent zu sein.

Auch der sich selbstservicierende Kunde soll unsere Prozesse als convenient empfinden. Es ist spannend, am Anfang mit Kundentests zu arbeiten und zu erfahren, was hat der Kunde wohl bislang verstanden, wenn er Versicherungen eingekauft hat. Und was müssen wir darauf hin anpassen, damit er es sich auch wirklich selber zutraut? Wichtig ist, die Komplexität herauszunehmen. Ein Maler macht natürlich auch Trockenbau.

Christian Buschkotte ist Geschäftsführer des digitalen Gewerbeversicherers andsafe

Aber die Realität sieht oft anders aus als die Betriebsartentabellen der Versicherer. Also sollte das tatsächliche Risikoprofil abgebildet werden. Nehmen Sie zu Beispiel den Foodtruckbetreiber. Das ist immer noch ein Imbiss. Aber er sieht sich als Foodtruckbetreiber.

Wie würden Sie den digitalen Reifegrad jetzt bezeichnen? Vor ungefähr 16 Monaten war der allenfalls ausreichend?

Voss: Die Animositäten sind zurückgegangen. Man ist bereit, mehr neue Wege zu gehen. Es gibt Kooperationen mit dem einen oder anderen großen Versicherer, an die hätte man vorher nie gedacht. Es ist aber nicht so, dass es im Markt um 50 Prozent besser geworden ist.

So schnell bewegt er sich dann doch nicht. Wir sprechen mit vielen Versicherern im Markt und schauen, wo wir helfen können. Ich würde einfach sagen, der Schüler ist aufmerksamer geworden, er ist bereiter zuzuhören, er hat den Willen, es zu verändern. Es ist zu früh zu sagen, dass sich das jetzt deutlich in den Klausurnoten niedergeschlagen hätte.

Wetzel: Ich sehe das genauso. Es wird viel darüber gesprochen, aber noch wenig gehandelt. Es sind mit Sicherheit etliche Budgets freigemacht worden. Es ist nur die Frage, wofür? Wir haben Sie benutzt, um Systeme innerhalb der Versicherer zu ändern. Andere könnten die Budgets freigemacht haben, um dem gesamten Markt zu helfen, also auch Kunden und Vermittlern.

Buschkotte: Ich bin bei Herrn Voss. Wir sehen eine evolutionäre Weiterentwicklung im Service- und Produktangebot. Darüber hinaus ist ja nichts Revolutionäres passiert.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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