Juli-Flut: Mehr Großschäden als an Donau und Elbe zusammen

Foto: GDV
Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Die Juli-Flut hat nach neuen Auswertungen der Versicherer so viele Großschäden angerichtet wie keine andere Naturkatastrophe zuvor. Die vorläufige Bilanz ist höher als die Schäden aus Oderflut (2002) und Donauhochwasser (2013) zusammen.

„Wir gehen aktuell von rund 400 Großschäden mit einer Gesamtsumme von 1,3 Milliarden Euro aus“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Mittwoch in Berlin. „Das sind viermal so viele wie beim Hochwasser 2002 an Elbe und Donau.“

Über 400 Großschäden

Gezählt wurden Schäden ab einer Million Euro bei einem einzelnen Versicherten. Diese entstehen vor allem im gewerblichen und industriellen Bereich für Gebäude, Maschinen und Geräte, aber auch bei Wohnhäusern sind sie möglich.

„Es gab bei dieser Sturzflut mehrere versicherte Einzelschäden jenseits der 20 Millionen Euro, etwa in der Hotellerie, der Chemieproduktion und Metallverarbeitung“, so Asmussen. „Die vielen Millionenschäden verdeutlichen, wie zerstörerisch die Flutwelle war.“

Rund sieben Milliarden Euro Gesamtschäden

Insgesamt richtete Tief „Bernd“ einen versicherten Schaden von rund sieben Milliarden Euro an – und ist damit die verheerendste Naturkatastrophe in Deutschland.   Juli-Flut ragt aus Schadenstatistik heraus.

Bislang war das August-Hochwasser 2002 mit 102 Großschäden in Höhe von 701,6 Millionen Euro das Ereignis mit den meisten Millionen-Schäden. Die Flut im Juni 2013 verursachte 75 Großschäden in Höhe von 218,9 Millionen Euro. Die Werte sind zum besseren Vergleich jeweils hochgerechnet auf aktuelle Preise.  Die volkswirtschaftlichen Schäden liegen indes weitaus höher.

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