Menschenrechtsgruppen fordern Rückzug der Allianz von Winterspielen

Foto: Picture Alliance
Die nächsten Winterspiele sollen im Februar 2022 in Peking und Umgebung stattfinden.

Menschenrechtsgruppen fordern den Versicherungskonzern Allianz zum Ende der Unterstützung für die Olympischen Winterspiele in China auf. Anlass des Aufrufs ist die nach Einschätzung vieler Beobachter stetig zunehmende Unterdrückung von Minderheiten und Dissidenten.

„Unzählige Gruppen in China sind mittlerweile Opfer von kultureller Zerstörung, unverhältnismäßigen Gefängnisstrafen und Folter“, heißt es in dem am Freitag in Berlin veröffentlichten Schreiben von 37 Initiativen an Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte. Das Münchner Unternehmen will der Aufforderung nicht nachkommen.

Die Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien Tibet, Hongkong und die autonome Region Xinjiang, wo nach Schätzungen mittlerweile eine sechs- bis siebenstellige Zahl von Menschen in Umerziehungslagern interniert ist. Die Allianz sponsort nicht direkt die Winterspiele in China, sondern ist einen achtjährigen Partnervertrag mit dem IOC eingegangen.

Die nächsten Winterspiele sollen im Februar 2022 in Peking und Umgebung stattfinden. Das Europäische Parlament hatte die Regierungen der EU erst am Donnerstag aufgerufen, wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China Einladungen an Diplomaten oder Regierungsvertreter abzulehnen.

Zuständig für die Vergabe der Austragungsorte sei das IOC, erklärte eine Sprecherin der Allianz auf Anfrage. „Die Olympische Bewegung ist auf den Werten Exzellenz, Freundschaft und Respekt aufgebaut – und bei den Spielen geht es darum, die Welt zusammenzubringen und damit ein Symbol des Friedens zu setzen. Die Allianz teilt diese Werte und wir haben nicht vor, von unserer Vereinbarung zurückzutreten.“ (dpa-AFX)

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