Kfz-Versicherung: E-Autos oftmals günstiger, aber nicht immer

Elektroauto, das betankt wird
Foto: Shutterstock
Laut KBA wurden im Dezember 2022 über 104.000 reine Elektroautos neu zugelassen - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahresmonat.

Dass Elektroautos in der Kfz-Versicherung stets günstiger sind als vergleichbare Verbrennermodelle, stimmt leider nicht. Das zeigt ein aktueller Vergleich von Check24. Im optimalsten Fall ist die Kfz-Versicherung für das Elektroauto 38,9 Prozent günstiger. Im Worst-Case aber 42,3 Prozent teurer.

Modell, Hersteller, Unfall- und Diebstahlhäufigkeit entscheiden, wie teuer oder günstig die Kfz-Versicherung für ein Elektroauto ist. Die Erkenntnis ist nicht neu, spielt sie auch bei Verbrennermodellen eine entscheidende Rolle. Wie deutlich die Preisspanne aber auseinandergehen kann, zeigt ein Vergleich des Portals Check24.

So kostet der Vollkaskoschutz für einen BMW i3/s für einen Alleinnutzenden im Schnitt der fünf günstigsten Anbieter nur 244 Euro im Jahr. Für einen vergleichbar motorisierten BMW 220 Active Tourer zahlen Autobesitzerinnen oder -Besitzer dagegen 400 Euro jährlich. Die Kfz-Versicherung für den Stromer kostet 156 Euro und damit 38,9 Prozent weniger.

Mit diesen E-Modellen fahren Familien günstiger

Eine Familie, die den Kia e-Soul als Zweitwagen versichert hat, zahlt 41,7 Prozent weniger als für den Sorento 2.2 CRDi von Kia. Das sind im Jahr 288 Euro weniger Versicherungskosten. Auch der BMW i3/i3s kann nach den Chech24-Berechnungen mit fast vierzig Prozent geringeren Kosten versichert werden.

Vollkasko für E-Autos teilweise günstiger als für Verbrenner

Bei der Gegenüberstellung des Vergleichsportals von 29 Elektromodellen mit einem vergleichbaren Verbrenner zeigt sich, dass Alleinnutzende ein E-Auto in 17 Fällen günstiger versichern können. In zwölf Fällen kostet die Vollkaskoversicherung des Verbrenners weniger als die des E-Autos.

Bei einer Familie ist die Versicherung für das Elektroauto in 19 Fällen günstiger als für einen vergleichbaren Verbrenner. Unabhängig vom Profil werden die elektrobetriebenen Modelle Jaguar I-Pace und Audi e-tron GT Quattro besonders teuer versichert. Dort können die Kosten der Vollkaskoversicherung für das E-Auto jährlich bis zu 40 Prozent höher ausfallen als für einen vergleichbaren Verbrenner.

Vollkasko und Akkuschutz sind wichtig

Für E-Autos empfiehlt sich laut Check24 eine Vollkaskoversicherung, da deren Reparatur sehr kostenintensiv sein kann. Zudem sollte der Akku – eines der teuersten und wichtigsten Bauteile des E-Autos – ausreichend abgesichert sein. Die Vollkaskoversicherung sollte Schäden am Akku, das Ladekabel oder die Wallbox, Bedienfehler und deren Folgen sowie Tierbisse versichern, rät das Vergleichsportal. Allerdings bieten nicht alle Vollkaskoversicherungen einen umfassenden Akkuschutz an. Aus dem Grund hat das Vergleichsportal einen Filter integriert, der bei der Anwahl nur Tarife anzeige, die auch den Akku ausreichend versichern.

„Unsere Berechnungen zeigen, dass eine Kfz-Versicherung für Elektroautos häufig günstiger ist als für vergleichbare Verbrenner“, sagt Dr. Rainer Klipp, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei CHECK24. „Über alle Anträge und Modelle hinweg gerechnet, sehen wir, dass die Preise der Versicherungen für E-Autos im Schnitt zwei Prozent geringer sind als für Verbrenner. Dies kann sich zukünftig aber ändern, denn die Reparatur von Elektroautos kann sehr kostenintensiv sein. Dies liegt vor allem an deren Bauweise, die nicht sehr reparaturfreundlich ist. Um Kosten zu sparen, wird der Versicherungsvergleich umso wichtiger.“

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