Der Börsen-Müller: Wachsende Mittelschicht als Push-Faktor für chinesische Aktien

Ulrich Mueller
Foto: Ulrich Müller
Laut Börsenprofi Ulrich Müller führt an China für Anleger kein Weg vorbei.

Die Aktienmärkte sind erfreulich ins neue Jahr gestartet. Wo Börsenexperte Ulrich Müller noch Chancen sieht, warum Aktien aus China in den Medien aktuell zu schlecht wegkommen und wie es um die vermeintliche „KI-Blase“ bestellt ist, erklärt der Marktkenner in der aktuellen Ausgabe des Börsen-Müller.

1.    China – mehr Chancen als Risiken? 
Chinesische Aktien waren in den vergangenen Wochen im Sinkflug. Für Börsen-Investor Ulrich Müller liegen darin Chancen: „Mit Blick auf China sind geopolitische Spannungen sowie die Probleme auf Chinas Immobilienmarkt jetzt über Jahre als Risikofaktoren diskutiert worden“, konstatiert Müller. „Da der China-Aktienindex Hang Seng gerade an einem langfristigen Verlaufstief notiert, sollten Anleger überlegen, ob langsam nicht die Chancen überwiegen“, sagt der Börsenprofi. Als Argumente für chinesische Aktien führt der Investor die wachsende Mittelschicht in China sowie die technologische Vormachtstellung in vielen Zukunftstechnologien an. „Egal ob Energiewende oder KI – an China führt langfristig kein Weg vorbei.“ 

2.    Quartalszahlen und die vermeintliche „KI-Blase“ 
Die Quartalszahlen-Saison ist positiv gestartet. Vor allem Microsoft und Alphabet glänzten. Microsoft ist inzwischen an der Börse stolze drei Billionen Dollar wert. Dazu Börsen-Profi Ulrich Müller: „Tech-Unternehmen liefern operativ weiter und rechtfertigen damit ihre positive Entwicklung an der Börse. Ich persönlich halte bereits mehr Cash vor und reduziere damit das Risiko einer Korrektur. Mich erinnert die Situation zu sehr an die New Economy Ende der 1990er Jahre“, warnt Müller. Ein Grund, den Märkten gänzlich den Rücken zu kehren, sei das aber nicht: „Die Tech-Rally kann durchaus noch Monate oder gar Jahre anhalten. Anleger brauchen eine individuelle Strategie, um den KI-Hype entspannt begleiten zu können.“ 

3.    Inflationszahlen machen Hoffnung – gelingt die „weiche Landung“? 
Die Inflationszahlen in den USA und auch im Euroraum zeichnen das Bild einer sich normalisierenden Teuerung. Trotzdem haben die Notenbanken sofortigen Zinssenkungen eine Absage erteilt. „Sowohl die Fed als auch die EZB wollen zunächst eindeutige Signale abwarten, bevor sie die Zinsen senken. Das ist zwar verständlich, schürt aber das Risiko einer harten Landung der Wirtschaft“, sagt Müller und warnt vor kurz- und mittelfristig schwächeren Konjunkturdaten. „Man darf gespannt sein, wie der Markt auf ein schwaches Wachstum reagieren wird. Es ist gut möglich, dass die Hoffnung auf Zinssenkungen durch schlechte Konjunkturdaten neu genährt wird. In dem Fall könnten Aktien sogar noch einmal zulegen. Ich denke dabei insbesondere an Titel aus der Old Economy oder Smallcaps.“

Über Ulrich Müller:  

Ulrich Müller hat fast 30 Jahre Börsenerfahrung und ist Gründer der bekannten Ulrich Müller Wealth Academy in Halstenbek bei Hamburg. Mit Gruppenseminaren und individuellen Coachings zu den Themen “Investieren mit Strategie” und “Mental Coaching” werden Teilnehmende dazu ausgebildet, ihr Geld erfolgreich an der Börse zu investieren. Vor der Gründung der UMWA war der studierte Finanzwirt 17 Jahre als Investmentberater tätig, dabei wurden seine Anlageentscheidungen von mehr als 10.000 Investmentberatern übernommen. Über viele Jahre entwickelte er seine eigenen Analyse- und Bewertungssysteme im Bereich Aktien & Optionen, die er nun in seiner Akademie an private Anleger weitergibt. Seit Mai 2023 ist er zudem Aufsichtsratsvorsitzender einer Aktiengesellschaft. 

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