Gold oder Bitcoin − das ist hier die Frage

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Josef Depenbrock, Publisher Global Investor

Gold ist eine fabelhafte Kapitalanlage. Es wiegt schwer, lässt sich wunderbar anfassen und fern von Negativzinsen aufbewahren. Selbst wenn der letzte Geldschein geschreddert wäre, für Gold fänden sich immer Abnehmer, wie seit Jahrtausenden.

Bitcoins und andere Kryptowährungen eröffnen dagegen eine völlig andere Geschichte. Niemand buddelte sie unter Mühen aus der Erde und zieht dafür ein Schwert, sondern sie sind eine Rechenleistung kluger Köpfe und deren Computer. Bitcoin als wahren Wert anzusehen und nicht als Potemkinsches Dorf − für diese Erkenntnis benötigen Traditionalisten selbst eine erhebliche Rechenleistung, und schaffen diesen Gedankensprung dann doch nicht. 

Das Thema allerdings gewinnt an Dynamik. Der erste Transfer mit Bitcoins war der Kauf von zwei Pizzen für 10.000 Bitcoins, heute bekäme der Käufer dafür über 500.000 Pizzen, eine erstaunliche Wertsteigerung. Längst gibt es Frontrunner, die in dieser Technologie die vollständige Entmachtung von Notenbanken sehen, eine preiswerte und sichere Transfermöglichkeit jenseits der etablierten Stukturen, dazu noch eine alternative Parkstation fürs Vermögen. 

In Luxemburg läuft das Thema Bitcoin nicht unter der Rubrik Aberglauben, sondern Regierungsstellen befassen sich detailliert mit dem Markt; einigen Unternehmen wurde sogar eine Lizenz zugesprochen. Ein Verbund von Rechnern schürft nunmehr einen Bitcoin nach dem anderen und allerhand Menschen tauschen hart verdiente Währung dagegen ein. Die Initiatoren glauben fest, dass es einst wie beim Wechsel von Edelmetall auf Papiergeld zu einem tiefgreifenden Wandel kommen wird. Schon geben einige Kneipen Bier gegen Bitcoin aus; das Bier immerhin ist nicht virtuell.

Josef Depenbrock, Publisher Global Investor

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