Halver/Müller: „Wenn Zinsen sinken, wächst die Bedeutung von Dividenden“

Foto: UMWA
Robert Halver, Baader Bank (links) und Börsenexperte Ulrich Müller

Einen Fokus auf 2024 hat Börsen-Experte Ulrich Müller in der Dezember-Ausgabe seines Podcasts gelegt und sich dazu Kapitalmarkt-Stratege Robert Halver von der Baader Bank eingeladen. Die beiden Vollblut-Börsianer sprechen über eine gesunde Portion Optimismus, die positive Seite der Staatsverschuldung für Anleger und die Überraschungskandidaten für 2024. All das in der neusten Ausgabe des Börsen-Müller.

1.    Glas ist halbvoll, statt halbleer
Trotz zahlreicher Krisenherde haben sich die Aktienmärkte 2023 vergleichsweise stabil gehalten. Die Börsen-Profis Ulrich Müller und Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank, raten Anlegern dazu, optimistisch zu sein: „2023 hat gezeigt, dass selbst Krisen positive Signale aussenden können“, sagt Robert Halver. „Mit Blick auf den Krieg in Nahost stimmt mich etwa positiv, dass eine Eskalation ausgeblieben ist und gleich mehrere Regionalmächte eine friedliche Einigung zwischen Israel und der Hamas anstreben“, so Halver. Müller ergänzt: „Wer weniger auf Deutschland und mehr auf die ganze Welt blickt, sieht auch mehr Positives. Etwa unternimmt China eine Menge, um die eigene Wirtschaft zu stützen und auch in den USA sieht es besser aus, als erwartet. Indirekt profitiert davon auch Deutschland – trotz aller Probleme und Herausforderungen.“

2.    Schulden-Situation begünstigt langfristige Aktienmärkte
Drei, wenn nicht sogar vier Zinssenkungen erwarten Kapitalmarkt-Stratege Robert Halver in den USA im kommenden Jahr. Auch in Euroland weist die Zinsrichtung nach unten. „Die Verschuldungs-Situation vieler Staatshaushalte erfordert nach dem Ende der Preis-Schocks durch Corona und des Ukraine-Kriegs, dass Notenbanken aktiv werden. Dieses Zinsniveau dürfte die Aktienmärkte anschieben, ein Jahr der Euphorie wird 2024 aber dennoch nicht werden“, so Halver. Ulrich Müller hat sich für die Phase der Zinssenkungen bereits entsprechende Titel vorgemerkt: „Wenn Zinsen sinken, wächst die Bedeutung von Dividenden. Typische US-amerikanische Dividenden-Aristokraten stehen für solide Dividenden und starke Marken und sind darüber hinaus Werte, die auch in unsicheren Marktphasen punkten können“, findet Müller.

3.    Diese Branchen können 2024 punkten
Für Börsen-Experte Ulrich Müller ist der Höhenflug der Tech-Werte keine Eintagsfliege: „Die großen Tech-Unternehmen verdienen Geld und halten mit der Künstlichen Intelligenz zudem den Schlüssel für mehr Produktivität in ihren Händen. Diese Ausgangslage wird solide Tech-Werte mit gefragten Produkten und Lösungen auch 2024 antreiben“, sagt Müller.  Robert Halver ergänzt: „Niedrigere Zinsen dürften auch bei Tech-Titeln aus der zweiten Reihe für Entspannung sorgen.“ Weiterhin hält Halver Aktien aus zyklischen Branchen für interessant. „Wenn die Stimmung dreht, werden zyklische Werte Fahrt aufnehmen. Gerade Europa ist bei diesen Werten gut aufgestellt und könnte 2024 für Überraschungen sorgen.“

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