Hansestadt hinkt hinterher: Hamburger Markt für Wohneigentum bleibt unter Druck

Immobilien-Mietvertrag unterzeichnen
Foto: Bildagentur PantherMedia / Andriy Popov
Die Preise in der Hansestadt stabilisieren sich nur zögerlich.

Andernorts ist vielfach von Markterholung und erneutem Preisanstieg zu lesen. In Hamburg hingegen steht Markt für Wohneigentum weiter unter Druck. Die Preise bröckeln teilweise noch immer. Das zeigt eine Umfrage des IVD Nord unter seinen Hamburger Mitgliedsunternehmen. Wie geht es weiter?

„Sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Einfamilienhäusern setzt sich die Preiskorrektur fort“, teilt der IVD Nord mit. Allerdings mehren sich die Anzeichen für eine „beginnende“ Marktstabilisierung, so der Immobilienverband.

Demnach melden 56 Prozent der Befragten stabile Preise für Eigentumswohnungen, während nur noch 21 Prozent von weiteren Rückgängen ausgehen. Im Januar 2025 lag dieser Wert noch bei 35 Prozent, im Juli 2024 sogar bei 60 Prozent. Gleichzeitig berichten 49 Prozent weiterhin von rückläufigen notariellen Beurkundungen „Ein Zeichen für einen zurückhaltenden Marktverlauf, der sich erst langsam erholt“, heißt es in der IVD-Mitteilung.


Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir sehen, dass Käufer sehr genau hinschauen: Lage, Zustand und Preis müssen zusammenpassen. Wo das gegeben ist, kommt es auch wieder zu mehr Transaktionen“, sagt Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord. Eigentümer, die sich realistisch am Markt orientieren, fänden daher auch Käufer.

Besonders gefragt sind mittlere Wohnungen mit 50 bis 70 Quadratmetern. In den begehrten Lagen Hamburgs steigt die Aktivität, während periphere Standorte schwerer vermittelbar bleiben. Immer wichtiger wird zudem der energetische Zustand der Objekte. Auch im Eigentumswohnungssegment rückt der Sanierungs- und energetischen Zustand der Wohnung zunehmend in den Mittelpunkt der Kaufentscheidung.

Häusermarkt zeigt Beruhigung

Bei Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Doppelhaushälften schwächt sich der Preisdruck ebenfalls ab. 59 Prozent der Befragten melden stabile Preise, nur 21 Prozent rechnen mit weiteren Rückgängen. Im Januar 2025 lag dieser Wert noch bei 41 Prozent, im Juli 2024 sogar bei 72 Prozent.

„Der Preisdruck hat nachgelassen. Zwar bleiben die Verkaufszeiten lang, doch wir beobachten eine zunehmende Marktberuhigung. Käufer reagieren besonders sensibel auf den energetischen Zustand der Objekte und erwarten transparente Preisgestaltungen“, betont Schönfeldt-Schulz.

Mit 52 Prozent meldet mehr als die Hälfte der Befragten stabile Beurkundungszahlen. 62 Prozent bewerten die kommenden sechs Monate für den Häuser-Markt als stabil, knapp ein Viertel sogar positiv. Besonders stark nachgefragt sind Häuser mit 110 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche – vorausgesetzt, sie erfüllen die energetischen Erwartungen.

Energieeffizienz als Schlüssel

Unabhängig vom Segment bleibt die energetische Qualität das zentrale Kriterium. 75 Prozent der Befragten berichten von wachsender Beratungsintensität rund um Energieausweise, Sanierungsbedarf und Förderprogramme. Käufer akzeptieren höhere Preise nur, wenn die Objekte energetisch überzeugen.

„Energieeffizienz ist kein Nice-to-have mehr, sondern das zentrale Kriterium beim Immobilienkauf. Wer investieren möchte, achtet mehr denn je auf Verbrauchswerte, Sanierungszustand und Fördermöglichkeiten“, so Schönfeldt-Schulz.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments