Nach einer zehnjährigen Schwächeperiode sehen die Landesbausparkassen (LBS), Berlin, jetzt Anzeichen für eine steigende Nachfrage und anziehende Preise auf den deutschen Wohnungsmärkten.
Bislang habe das verhaltene Wachstum und die schlechte Beschäftigungslage viele Bürger noch davon abgehalten, den Schritt in die eigenen vier Wände zu wagen. Doch nun, da der wirtschaftliche Aufschwung an Breite gewinne, steige auch die Zuversicht bei den Menschen. ?Deshalb kommt es unweigerlich zu einer flächendeckend steigenden Nachfrage nach gutem Wohnen?, prognostiziert LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm.
Die Nachfrage nach gebrauchten Eigenheimen und Eigentumswohnungen nehme bereits spürbar zu. Die Preise stiegen deshalb demnächst merklich an, zumal noch keine Anzeichen für eine Angebotsausweitung durch Neubau erkennbar seien. Zu ähnliches Ergebnissen kommt auch eine Befragung von elf unabhängigen Wohnungsmarkt-Forschungsinstituten (cash-online berichtete).
Nach wie vor sind gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser am beliebtesten: An der Spitze der bundesdeutschen Preisskala liegt laut LBS-Immobilienspiegel ? wie schon im Vorjahr ? die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden (mit 800.000 Euro für das typische Bestandsobjekt). Es folgen München (mit 650.000 Euro) vor Konstanz (580.000 Euro) und Heidelberg (530.000 Euro). Noch keine Markterholung sehen die LBS-Experten hingegen beim Neubau von Reiheneigenheimen. Hier gehen sie unverändert von einer rückläufigen Nachfrage aus, die mit einer weiteren Abschwächung der Neubautätigkeit verbunden sei, insbesondere in Ost- und Norddeutschland. Hier mache sich gerade bei Familien offenbar die Abschaffung der Eigenheimzulage bemerkbar, so die LBS.
Basis der Veröffentlichung ist eine Umfrage bei den LBS-Immobiliengesellschaften und Sparkassen. Die Immobilientöchter der Landesbausparkassen vermittelten mehr als 23.000 Objekte im Wert von über 3,5 Milliarden Euro. Ihre Fachleute berichten jeweils im Frühjahr über die aktuelle Angebots-, Nachfrage- und Preissituation für die wichtigsten Wohnungsmarktsegmente in über 630 Städten Deutschlands.