Im ersten Halbjahr 2025 summierte sich das weltweite Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt auf 380 Milliarden US-Dollar. Damit liegt es nahezu auf dem Vorjahresniveau von 376 Milliarden US-Dollar, wie der aktuelle Takes Stock Global Capital Markets Report von Savills zeigt. Käufer wie Verkäufer bewerten die aktuellen Preisniveaus zunehmend als akzeptabel, und die robusten Nutzermärkte stärken das Vertrauen in Investitionen.
Im zweiten Quartal 2025 erreichten die weltweiten Transaktionen im gewerblichen Immobiliensektor 193 Milliarden US-Dollar – ein Rückgang von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung verlief jedoch je nach Segment unterschiedlich.
Im Büroimmobilienmarkt stieg das Volumen im zweiten Quartal auf 45 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs von fast zwölf Prozent entspricht. In den USA lag das Wachstum sogar bei 50 Prozent, wenn auch von niedrigem Ausgangsniveau. Laut Savills nehmen die Vorbehalte gegenüber Büroinvestments ab. Das knappe Angebot und die geringe Bautätigkeit – insbesondere in den USA, Europa und im Nahen Osten – stärken das Vertrauen in weiter steigende Mieten. In Deutschland zeigt sich der Markt dagegen zurückhaltender: Das Halbjahresvolumen lag rund ein Drittel unter dem Vorjahr. Allerdings verzeichnet Savills hier eine wachsende Zahl an Verkaufsprozessen, die mittelfristig zu mehr Abschlüssen führen dürften.
Seniorenwohnungen besonders dynamisch
Der Wohnimmobiliensektor kam im zweiten Quartal auf ein Volumen von 58 Milliarden US-Dollar, neun Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Durch den starken Jahresauftakt liegt das Halbjahresergebnis jedoch acht Prozent über dem Vorjahr. Besonders dynamisch entwickelt sich das Segment Seniorenwohnen: Investitionen von bisher 15 Milliarden US-Dollar bedeuten ein Plus von mehr als 80 Prozent. Nach Einschätzung von Savills bleibt die Nachfrage nach Wohnimmobilien weltweit stabil, auch wenn das begrenzte Angebot in einigen Märkten die Aktivität hemmt.
Auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt gingen die Investitionen im zweiten Quartal um zehn Prozent auf 42 Milliarden US-Dollar zurück. Nach drei Wachstumsquartalen zuvor blieb das Halbjahresvolumen mit 86 Milliarden US-Dollar jedoch nahezu stabil. Unsicherheiten über die Auswirkungen amerikanischer Importzölle belasteten zuletzt vor allem die Asien-Pazifik-Region. Neue Handelsvereinbarungen sorgen hier inzwischen für mehr Klarheit, sodass sich aufgestaute Nachfrage im weiteren Jahresverlauf entladen könnte.
„Institutionelle Investoren agieren sehr selektiv“
„Die globale Wirtschaft wird nach wie vor stark durch die Politik der aktuellen US-Regierung beeinflusst. Das führt zu geopolitischen Schwankungen und Unsicherheiten über das künftige Wachstum und bremst dadurch die Immobilienmärkte weltweit. Dennoch haben wir im ersten Halbjahr in ausgewählten Regionen und Sektoren Wachstums- und Überperformance-Nischen gesehen“, sagt Oliver Salmon, Director – Global Capital Markets bei Savills World Research. Besonders die Büroimmobilien hebt er hervor: Stetiges Mietwachstum, hohe Nachfrage seitens der Nutzer und ein begrenztes Angebot hätten die Wahrnehmung der langfristigen Perspektiven dieses Segments neu geprägt.
Rasheed Hassan, Head of Global Cross Border Investment bei Savills, ergänzt: „Institutionelle Investoren kehren zwar schrittweise zurück, agieren dabei jedoch sehr selektiv in der Objekt-Auswahl. Dies hat privaten, kapitalstarken Investoren ermöglicht, auch 2025 einen größeren Anteil am globalen Immobilienmarkt einzunehmen.“ Das aktuelle Umfeld begünstige Investoren mit klarer Marktkenntnis und sektoraler Expertise. Wer die Angebots- und Nachfragedynamiken präzise einschätzen könne, sei derzeit am besten positioniert, um von der Frühphasen-Dynamik zu profitieren.