Industrieländer wieder en vogue

Europäische Anleger wollen wieder verstärkt in Industrieländern investieren. Obwohl die Schwellenmärkte mit üppigen Wachstumsraten glänzen, belegt eine aktuelle Umfrage des britischen Asset Managers Schroders das zunehmende Interesse an Investments in den etablierten Volkswirtschaften.

Achim Küssner, Schroders
Achim Küssner, Schroders

Für den amerikanischen Aktienmarkt erwarten beispielsweise 60 Prozent der befragten Finanzintermediäre steigende Kurse, obwohl die Geldflut des Quantitative Easing im Juni versiegen wird. Ein massiver Ausverkauf risikoreicherer Anlagen wie beispielsweise Aktien wird auch zu diesem Zeitpunkt nicht erwartet.

Für die Eurozone rechnen 40 Prozent damit, dass es innerhalb der nächsten fünf Jahre in drei oder vier  Ländern zu einer Umschuldung kommen wird. Außerdem finden 44 Prozent, dass der Euro aktuell um bis zu zehn Prozent gegenüber dem US-Dollar überbewertet ist.

Die Industrieländer insgesamt werden aber deutlich besser beurteilt als noch im vergangenen Jahr, als Aktien und Anleihen aus den Emerging Marktes die eindeutige Empfehlung der Experten waren. Aktuell wollen rund 40 Prozent ihr Engagement in Industrieländern im Verhältnis zu Schwellenmärkten erhöhen.

Ungetrübter Ausblick in Wirtschaftsnationen

„Der globale Wirtschaftsaufschwung wurde im Jahr 2011 bereits mit etlichen politischen Krisen und Naturgewalten konfrontiert. Dies hat zu weltweit volatilen Märkten und unter Anlegern zur Vorsicht geführt“, erklärt Schroders-Geschäftsführer Achim Küssner: „Die Staatsverschuldung der Eurozone und die Problematik im Bankensektor sowie die politische Instabilität in Nahost und Nordafrika sind die Hauptsorgen der Anleger. Der Ausblick für die Industrieländer hat sich dadurch jedoch nicht eingetrübt. Das gilt vor allem für die USA, wo sich eine vielversprechende Erholung mit immer attraktiveren Anlagechancen abzeichnet, aber auch für Japan, da hier die wirtschaftliche Entwicklung voraussichtlich nur vorübergehend unter dem verheerenden Erdbeben leiden wird.“

Konkret gehen drei Viertel der Teilnehmer davon aus, dass die Ausgaben für den Wiederaufbau nach der Katastrophe in Japan nicht zu einem Crash führen werden. (mr)

Foto: Schroder Investment Management

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