Rentenmarkt: Pessimismus übertrieben

Die negativen Erwartungen der Akteure an den Anleihemärkten sind nicht gerechtfertigt. Zu diesem Schluss kommt Tim Haywood, Investment Director bei der Fondsgesellschaft Gam.

the german angst„Der Pessimismus an den Finanzmärkten ist zu weit gegangen“, sagt Haywood, der den internationalen Rentenfonds Gam Star Dynamic Global Bond leitet. Manchmal löse bereits die Ankündigung eines weiteren politischen Treffens zur Lösung der Krise in der Eurozone heftige Kursbewegungen aus.

Für den Fondsmanager hat sich wenig geändert: „Es gibt viel Geld, das nur darauf wartet, investiert zu werden. Die Anleihenzinsen in einigen Ländern sind bereits negativ. Die Jagd nach den besten Positionen und die Rotation der Anlageklassen setzten sich fort.“  Der extreme Grad an Misstrauen in der Finanzbranche über den Sommer hinweg sei schlichtweg übertrieben und werde von vielen Menschen außerhalb der Industrie auch nicht geteilt.

Die bereits zu beobachtenden Folgen: Gold und Silber sind ebenso stark im Preis gefallen wie deutsche Mid Caps, trotz einer starken Zunahme der industriellen Produktion im Jahresvergleich. Haywood: „Die besten Anleihen im August und September seien langfristige Staatanleihen gewesen sowie solche aus Irland.“

Bei den Unternehmensanleihen weiten sich, trotz hoher Bargeldreserven vieler Unternehmen, die Zinsaufschläge. „Die Differenz zwischen diesen Spreads und den Cash-Reserven sei derzeit die zweithöchste innerhalb eines Jahrzehnts“, so Haywood. Seiner Einschätzung nach sind die tatsächlichen Zahlungsausfälle von Unternehmen seit 2008 geringer gewesen als befürchtet. (mr)

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