Fidelity: Volatilität bei Hochzinsanleihen bietet auch Chancen

Charles McKenzie, Leiter des Bereichs Anleihen bei Fidelity International, sieht selektiv gute Einstiegschancen im Segment Hochzinsanleihen.

Charles McKenzie, Fidelity: „Attraktive Anlagechancen für Anleger, die kurzzeitige Schwankungen aushalten können“

Nicht nur die Aktienmärkte haben einen sehr volatilen Jahresstart erlebt, sondern auch Anleihen. Dabei schnitten Unternehmensanleihen schlechter ab als Staatsanleihen. Besonders hart traf es Hochzins- und Schwellenländeranleihen.

Risikoaufschläge für Unternehmens- und Hochzinsanleihen so hoch wie lange nicht mehr

Je schwächer die Kursentwicklung, desto interessanter werden jedoch die steigenden Risikoaufschläge. Dank ihnen ergeben sich bei Unternehmensanleihen Anlagechancen: So sind die Risikoaufschläge von Investment-Grade-Unternehmensanleihen mit derzeit rund 117 Basispunkten so hoch wie seit 2012 nicht mehr und liegen weit über ihrem langjährigen Durchschnitt.

Auch an den Hochzinsmärkten sehen wir momentan sehr hohe Risikoaufschläge von rund 776 Basispunkten. Zwar dürften die Ausfallraten von Hochzinsanleihen im Jahresverlauf steigen. Aber meiner Meinung nach werden Anleger in allen Rating-Kategorien oberhalb des sehr schwachen CCC Ratings bei den aktuellen Niveaus der Risikoaufschläge mehr als angemessen für das eingegangene Risiko entlohnt. Daher bieten sich zurzeit attraktive Anlagechancen – vorausgesetzt, Anleger können kurzzeitige Schwankungen aushalten und verfolgen einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont.

Schwierige, aber beherrschbare Liquiditätsbedingungen

Ungeachtet attraktiver Bewertungen bereitet Anlegern die geringe Liquidität an einigen Anleihemärkten Sorgen, denn sie kann die Marktschwankungen verstärken und den Handel bremsen. Derzeit sind die Liquiditätsbedingungen zwar angespannt, bewegen sich aber noch im Normalbereich. Bei der Entwicklung und Steuerung unserer Anleiheportfolios ist die Liquidität für uns entscheidend.

Besonders wichtig ist dies für unsere Hochzinsfonds, da ihre Märkte immer wieder Phasen schwacher Liquidität und wechselhafter Anlegerstimmung erleben. Unsere Hochzinsfonds haben daher einen Liquiditätspuffer zwischen fünf und zehn Prozent des Fondsvolumens in Form von Staatsanleihen und Geldmarktinstrumenten. So ist gewährleistet, dass wir nicht zu ungünstigen Verkäufen gezwungen sind und über „trockenes Pulver“ verfügen, um auch bei Verwerfungen an den Märkten attraktive Anlagechancen nutzen zu können.

Foto: Fidelity

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