Neuberger Berman lanciert Fonds für hybride Anleihen

Neuberger Berman, einer der weltweit führenden unabhängigen Vermögensverwalter, hat jetzt eine UCITS-konforme Strategie aufgelegt, die sich auf die schnell wachsende Anlageklasse der hybriden Anleihen von Nicht-Finanzunternehmen konzentriert.

Julian Marks, Neuberger Berman: „Hybridbereich bietet Anlegern Zugang zu Investment-Grade-Papieren“

Der Neuberger Berman Corporate Hybrid Fund (IE00BZ090894) wurde unter dem Umbrella des OGAW-Fonds Neuberger Berman Investment Funds plc. aus Irland aufgelegt. Der Teilfonds startete am 19. November mit einem Anfangskapital von 21 Millionen US-Dollar und ist seit Dezember 2015 zum Verkauf in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassen. Der neue Fonds wird von den erfahrenen Portfoliomanagern für Investment-Grade-Unternehmensanleihen, Julian Marks und David Brown, verwaltet. Neuberger Berman verfügt über fundierte Kenntnisse des Marktes und war an 60 Prozent der seit Januar 2014 abgeschlossenen Primärmarkt-Transaktionen im Segment der hybriden Unternehmensanleihen beteiligt. Derzeit verwaltet die Gruppe individuelle Mandate für Anlagen in Hybridanleihen im Umfang von rund 500 Millionen US-Dollar.

Renditekick mit Nachrangpapieren

Tendenz weiter steigend: Hybride Unternehmensanleihen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Für viele namhafte Unternehmen sind sie ein attraktives Instrument zur Kapitalbeschaffung. Die Investoren sind indes auf der Suche nach Anlagen mit auskömmlichen Erträgen: „Der Hybridbereich bietet Anlegern Zugang zu Investment-Grade-Papieren, wobei die Erträge mit dem Hochzinsmarkt vergleichbar sind. Im Vergleich zu vorrangigen, unbesicherten Schuldtiteln kann eine zusätzliche Rendite erzielt werden und das ist eine attraktive Möglichkeit, im derzeitigen Niedrigzinsumfeld die Performance zu steigern“, erklärt Julian Marks, Global Credit Portfolio Manager bei Neuberger Berman.

Hybridanleihen weisen sowohl Eigenschaften von Anleihen als auch von Aktien auf. Es handelt sich um nachrangige Papiere mit sehr langen oder unbegrenzten Laufzeiten, die vorzeitig vom Emittenten gekündigt werden können. Die Emittenten können die Couponzahlungen aussetzen, ohne einen generellen Zahlungsausfall auszulösen. Wird eine Zahlung ausgesetzt, darf das Unternehmen allerdings erst wieder Aktiendividenden ausschütten, wenn alle ausgebliebenen Couponzahlungen inklusive Zinsen erfolgt sind.

Aufgrund dieser Eigenschaften sind die Renditen von Hybridanleihen deutlich höher als die von vorrangigen Anleihen derselben Emittenten. Aktuell liegt die durchschnittliche Rendite von hybriden Euro-Unternehmensanleihen im Schnitt bei über vier Prozent. Das sind fast drei Prozent mehr als die durchschnittliche Rendite, die sich mit auf Euro lautenden Investment-Grade-Unternehmensanleihen erzielen lässt.

Ein wachsender Markt

Die Anlageklasse ist hochliquide und wird gerade von Multi-Asset-Investoren und Versicherern verstärkt nachgefragt. Der Markt für hybride Unternehmensanleihen, der sich derzeit auf 120 Milliarden US-Dollar beläuft, wächst schnell: Für die kommenden Jahre werden Neuemissionen von jährlich 25 bis 30 Milliarden US-Dollar prognostiziert. „Für Unternehmen bieten Hybridanleihen einen klaren Vorteil: Sie stellen im Vergleich zum Eigenkapital eine deutlich günstigere Finanzierungsquelle dar. Die Couponzahlungen auf Hybridanleihen sind steuerlich voll abzugsfähig – bei Aktiendividenden ist das nicht der Fall. Darüber hinaus bieten Hybridanleihen mehr Flexibilität als vorrangige Anleihen, da Couponzahlungen und eine vorzeitige Kündigung der Papiere optional sind“, erklärt Marks.

„Da es sich aber um ein relativ komplexes Anlageinstrument handelt, setzt die Anlage in hybride Unternehmensanleihen spezielles Know-how voraus. So sind etwa eine gründliche Bonitätsprüfung und eine eingehende Analyse der Emissionsmerkmale notwendig, um zu beurteilen, ob ein Titel fair bewertet ist. Doch schließlich glauben wir, dass sich derzeit eine günstige Gelegenheit bietet, in diese unterschätzte Anlageklasse zu investieren. Hybride Unternehmensanleihen sollten sich auch langfristig weiter als gute Renditequelle erweisen“, so Marks weiter.

Foto: Neuberger Berman

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