„Anlass zur Vorsicht“

Cash.: Wie können Anleger darauf reagieren?

Westen: Wir empfehlen kurzfristig bei Risikowerten etwas vorsichtiger zu agieren. Es könnte zu einer Konsolidierung kommen, die jedoch eher technisch getrieben sein dürfte. Jeder Rücksetzer von mehr als fünf Prozent sollte aber genutzt werden, um zu reinvestieren.

Grundsätzlich bevorzugen wir derzeit Schwellenländeraktien gegenüber jenen aus den Industrieländern. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf auf Sicht der nächsten zwölf Monate liegen die Bewertungen der Schwellenländer unter dem Stand während der Krise 2015/2016. Neben den chinesischen Konjunkturimpulsen könnte zudem ein Handelsabkommen zwischen den USA und China ein Katalysator sein, durch den internationale Investoren stärker umschichten.

Bereinigt um sektorale Verzerrungen (etwa im Technologiebereich) bietet die Eurozone derzeit einen Abschlag von lediglich fünf Prozent auf den US-Markt. Das ist aktuell zu wenig. Angesichts eines schwachen Euros geben wir hier Exportunternehmen den Vorzug gegenüber eher auf den Binnenmarkt ausgerichteten Unternehmen.

Im Staatsanleihesegment halten wir uns trotz der Rally nach den Refinanzierungsmaßnahmen der EZB aufgrund des ungeklärten Brexits zurück. Die Unsicherheit empfinden die Marktteilnehmer ermüdend, was sich in steigender Volatilität entladen könnte.

Interview: Katharina Lamster

Foto: Oddo BHF

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