BNY Mellon Investment Management: Verliert die EZB den Anschluss?

Jon Day, Fixed Income Portfoliomanager bei Newton Investment Management und Manager des BNY Mellon Global Dynamic Bond Fund, zur heutigen Entscheidung der EZB.

EZB in Frankfurt

Die EZB hat die Markterwartungen unterschätzt. Sie hat darauf verzichtet, die Zinsen zu senken, und lediglich ihr Programm zur quantitativen Lockerung ausgeweitet. 

Der Markt senkte den Daumen über diese Entscheidung, und der Handel am italienischen Anleihenmarkt wurde während Lagardes Pressekonferenz wegen der schweren Kursverluste sogar eingestellt. In der geldpolitischen Erklärung der EZB hieß es, sie sehe keine „wesentlichen Anzeichen für Spannungen an den Geldmärkten oder Liquiditätsengpässe“ – aus Anlegersicht eine beunruhigende Aussage angesichts der massiven Verwerfungen an allen Märkten im Laufe der Woche. Verliert die EZB den Anschluss?

Die EZB sucht weiterhin nach Konjunkturanreizen als Hauptwaffe zur Bekämpfung der bevorstehenden virusbedingten Abschwächung. Lagardes Forderung nach einem koordinierten Vorgehen der Europäischen Union wird die Anleger abwarten lassen, ob die EU ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus aufeinander abstimmt. Italien hat sein Ausgabenpaket bereits aufgestockt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen zu bekämpfen; andere Länder müssen diesem Beispiel folgen. 

Foto: Shutterstock

 

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