Neue Strategie: Zurich bläst zum Angriff

Neue Strategie, neue Strukturen und neue Personal in der Führungsebene. Die Zurich Gruppe stellt sich neu auf und will im deutschen Versicherungsmarkt angreifen. Nach Abschluss der Sanierungsphase hat die Gruppe nun zwei Ziele ausgegeben.

 

„Die Zurich hat mit 366 Millionen Euro ein hervorragendes Betriebsergebnis eingefahren wird nun in zwei zentralen Stoßrichtungen den Markt angreifen“, sagt Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland.

Zum einen die Neupositionierung der Marken Zurich und DA Direkt. Ziel sei die Stärkung und Ausbau der Marken und Angebote. Zur strategischen Neupositionierung zähle eine klare Positionierung und gezielte Expansion in potenzialträchtige Segmente sowie die entsprechende Anpassung der jeweiligen Geschäfts- und Betriebsmodelle, heißt es von Seiten des Versicherers.

Neupositionierung der Marken Zurich und DA Direkt

„Das Unterscheidungsmerkmal zwischen der Marke Zurich und der Marke DA Direkt ist grundsätzlich keine Frage von Digital oder Nicht-Digital. Die Marken werden sich in erster Linie durch die Erfüllung unterschiedlicher Kundenbedürfnisse – beispielsweise in Bezug auf Beratung und Service – differenzieren“, erklärt Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. Die Marke Zurich werde sich auf das Segment mit beratungs- und serviceorientierten Privat- und Geschäftskunden fokussieren.

Dabei solle neben der schon starken Marktposition bei den Privat- und Industriekunden insbesondere das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Geschäftskunden gestärkt werden. Die Marke DA Direkt soll sich im Gegenzug auf die Kunden fokussieren, die ihre Versicherungsgeschäfte weitgehend selbst steuern.

Die zweite strategische Stoßrichtung umfasst die Neupositionierung der Gruppe vor dem Hintergrund der sich durch die Digitalisierung verändernden Rahmenbedingungen in der Versicherungswirtschaft. So sollen durch die systematische Entwicklung und Nutzung von Innovationen neue Wachstumsquellen erschlossen werden.

Diese sieht das Unternehmen in Megatrends etwa in den Bereichen Mobilität, Smart-Home und New Life. Nicht zuletzt getrieben durch die Digitalisierung möchte sich das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Partnern durch innovative Absicherungslösungen neue Kundenkreise erschließen.

Schlanker, effizienter, digitaler

Auf der Effizienzseite ist es erklärtes Ziel, die Prozesse schlanker zu gestalten und konsequent zu digitalisieren. Dazu zählen auch der Ausbau einer agilen IT sowie die noch stärkere Implementierung von künstlicher Intelligenz (KI). „Wir haben in vielen Bereichen bereits Strukturen und eine Kultur geschaffen, wo wir agil und innovativ wie Start-ups sind. Auf diesem Weg sehen wir uns als einer der innovativen Vorreiter der Branche. Diesen Kurs werden wir konsequent weiterverfolgen“, erläutert Schildknecht.

Flankiert werden die strategischen Weichenstellungen durch Veränderungen im Führungsteam der Zurich Gruppe Deutschland – dem Vorstand und Executive Committee der Zurich Gruppe Deutschland:

Appel kommt, Endres geht

Zum 1. November 2018 wird Dorothée Appel (50) die Zurich Gruppe Deutschland als neuer Chief Information & Digital Officer verstärken und nach Vorliegen der Zustimmung der relevanten Gremien und der Freigabe durch die Aufsichtsbehörde künftig das neu geschaffene Vorstandsressort „IT & Digital“ verantworten. Appel kommt von der ING Bank N.V., bei der sie derzeit als Chief Operating Officer (COO) IT tätig ist. Als Chief Information & Digital Officer übernimmt sie die umfangreiche IT-Transformations- und Digitalisierungsagenda von Dr. Klaus Endres (42), derzeit COO, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 30. September 2018 verlässt.

Die kundennahen Operations-Bereiche werden mit der Schadensbearbeitung zum erweiterten Vorstandsbereich Operations & Claims zusammengefasst, der von Horst Nussbaumer (54) als Chief Operations & Claims Officer ab 1. November 2018 geleitet wird. Bis dahin wird Nussbaumer die Ressorts Operations und Claims in ihrer heutigen Aufstellung übergangsweise leiten.

Wulff geht in Ruhestand, Stockhorst kommt von Ergo Direkt

Ebenfalls neu ins Executive Committee der Zurich Gruppe Deutschland kommt Peter Stockhorst (52). Als Vorstandsvorsitzender der DA Direkt tritt er zum 1. August 2018 die Nachfolge von Norbert Wulff (60) an. Nobert Wulff steht seit 2003 an der Spitze der DA Direkt und wird das Unternehmen in den Ruhestand verlassen. Stockhorst kommt von den Ergo Direkt, deren Vorstandsvorsitz er seit 2016 innehatte. Stockhorst hat über viele Jahre den deutschen Direktversicherungsmarkt geprägt, zuvor als langjähriger CEO der CosmosDirekt Versicherungen.

Theodorovics verlässt Zurich

Im Zuge der Veränderungen innerhalb der Zurich Gruppe Deutschland wird auch Christine Theodorovics (50), seit 2016 Vorstand Bank/Partner, die Zurich Gruppe Deutschland verlassen. Ihr Vorstandsressort wird interimistisch von Vorstandschef Dr. Carsten Schildknecht geleitet. (dr)

 

Foto: Zurich

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