„Gegenden, die vor Hochwasser sicher sind, gibt es faktisch nicht“

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Zur aktuellen Unwetterlage in der Eifel und Nordrhein-Westfalen lägen derzeit noch keine Zahlen vor, teilte der GDV mit.

Stürme, Überschwemmungen, Starkregen und Hagel dürften aus Sicht der Versicherungsbranche in diesem Jahr besonders hohe Schäden angerichtet haben. Ergo-Vorstand Mathias Scheuber bestätigt die Einschätzungen.

Es zeichne sich ab, dass sich 2021 „zu einem der schadensträchtigsten seit 2013 entwickeln könnte“, teilte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, am Donnerstag auf Anfrage mit. „Bereits im Juni haben Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Milliarden Euro verursacht.“

2013 verursachten das Juni-Hochwasser an der Donau sowie der Hagelsturm Andreas und das Sturmtief Christian versicherte Schäden von insgesamt 9,4 Milliarden Euro.

Zur aktuellen Unwetterlage in der Eifel und Nordrhein-Westfalen lägen derzeit noch keine Zahlen vor, teilte Asmussen weiter mit. Der Verband kündigte aber für die kommenden Woche eine aktuelle Schadensschätzung an. Starke Regenfälle hatten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni zu massiven Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geführt.

Mathias Scheuber, Vorstand bei Ergo Deutschland und verantwortlich für das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft bestätigt die ersten vorsichtigen Einschätzungen gegenüber cash.online: „Wir können die erste Einschätzung des GDV bestätigen. Eine Schadenschätzung können wir aktuell noch nicht vornehmen, da noch gar nicht alle Schäden gemeldet sind und die Unwetter noch über Deutschland ziehen. Wenn auf die aufgeweichten Böden und bereits bestehenden Unterspülungen noch mehr Regen niedergeht, ist mit weiteren Schäden (z.B. Erdrutsche, Unterspülungen bzw. Hochwasser) zu rechnen“, sagte Scheuber.

„Gegenden, die vor Hochwasser sicher sind, gebe es faktisch nicht. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist klar, dass extremer Niederschlag an jedem Ort in Deutschland möglich ist“, so Scheuber. (dr/redaktion cash. mit dpa-AFX)

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