Hansemerkur verleiht Preis für Kinderschutz

Bild: HanseMerkur
Mit den diesjährigen vier und den vorangegangenen elf Preisträgern, die 2020 und 2021 wegen Corona zwar persönlich, aber nicht im Rahmen einer feierlichen Ehrung ausgezeichnet worden waren, sind insgesamt acht Bundesländer vertreten.

Zum 41. Mal wurde in Hamburg der Hansemerkur Preis für Kinderschutz verliehen. "Wir sind glücklich, in diesem Jahr vier Organisationen auszuzeichnen, die sich in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche stark machen“, so Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der Hansemerkur.

Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält der Frankfurter Verein Frauen in Bewegung Kampfkunst und Bewegung e.V. für sein Projekt „Empowerment von Mädchen als Gewaltprävention“. Drei weitere Institutionen erhalten Anerkennungspreise und werden mit je 10.000 Euro gefördert.

Mit den diesjährigen vier und den vorangegangenen elf Preisträgern, die 2020 und 2021 wegen Corona zwar persönlich, aber nicht im Rahmen einer feierlichen Ehrung ausgezeichnet worden waren, sind insgesamt acht Bundesländer vertreten. Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes und langjähriges Jury-Mitglied des HanseMerkur Preises für Kinderschutz, hält die Laudationes. 

Schirmherrin Cornelia Poletto

Diesjährige Schirmherrin ist die Hamburger Spitzenköchin Cornelia Poletto. „Als Frau in einem von Männern dominierten Beruf musste ich mich immer in besonderem Maße durchsetzen, um nicht untergebuttert zu werden. Ich freue mich sehr, dass mit Frauen in Bewegung Kampfkunst und Bewegung e.V. eine Initiative ausgezeichnet wird, die Mädchen den Rücken stärkt und ihnen dabei hilft, zu selbstbewussten Frauen zu werden“, so Cornelia Poletto.

Der Hauptpreisträger 2022

Frauen in Bewegung Kampfkunst und Bewegung e.V., Frankfurt

Seit 37 Jahren setzt sich Frauen in Bewegung Kampfkunst und Bewegung e.V. (FIB) dafür ein, Mädchen und Frauen zu stärken. Zehntausende Teilnehmerinnen haben bereits von den Gewaltpräventions-, Empowerment-, Selbstverteidigungs- und Kampfkunstkursen des Vereins profitiert. Schon die Kleinsten lernen bei FIB laut und deutlich „Nein!“ zu sagen und auch, wie sie sich bei körperlichen Angriffen wehren können. Die Trainerinnen der kostenlosen „Mini-Tiger“- Kurse legen hierbei viel Wert darauf, die Mädchen zwar an kritische Situationen heranzuführen und ihnen beizubringen, wie sie mit ihnen umgehen – ohne ihnen jedoch Angst zu machen.

Die diesjährigen Anerkennungspreisträger

DRK Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Schwerin

Ertrinkungsunfälle gehören für Kinder zu den häufigsten unfallbedingten Todesursachen. Im Jahr 2021 starben laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 18 Kinder im Vorschul- und fünf Kinder im Grundschulalter im Wasser. Diese alarmierenden Zahlen sowie eigene Erfahrungen als Rettungsschwimmer waren es, die Thomas Powasserat und seine Kolleginnen und Kollegen vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf die Idee brachten, das Projekt „Rette sich, wer’s kann – Schwimmen lernen im Kindergarten“ ins Leben zu rufen. Begonnen hat der DRK 

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern 2009 mit vier Kindergärten, in denen er kostenlosen Schwimmunterricht angeboten hat – heute ist „Rette sich wer’s kann“ bundeslandweit in 84 DRK-Kita-Einrichtungen etabliert. 

Juuuport e.V., Hannover

Die sozialen Medien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Gerade für junge Menschen, die ihre ersten Erfahrungen mit Smartphone und Internet machen, bergen sie jedoch auch großes Gefahrenpotenzial. Seit 2010 hilft das Projekt Juuuport Opfern von Online-Mobbing und Gewalterfahrungen im Netz. Das Besondere: Jugendliche beraten hier Jugendliche. Bei rund 50 Prozent der eingehenden Hilferufe geht es um Mobbing. Das Juuuport-Team berät aber auch Opfer von Cybergrooming (sexuelle Belästigung im Internet), Sexting (Austausch intimer Nachrichten und Fotos), Hass im Netz, Mediensucht und Fake-News. Kontakt zu den sogenannten Juuuport-Scouts bekommen die jugendlichen Opfer über das Online-Formular auf der Website des Vereins (www.juuuport.de) oder via WhatsApp. 

Werner Otto Institut, Hamburg

Ihre ersten Wörter sprechen Kinder in der Regel im Alter zwischen neun und 18 Monaten. Bei Kindern mit einer globalen Entwicklungsstörung dauert es wesentlich länger bis sie sich verbal ausdrücken können. Ihnen und ihren Eltern hilft das bundesweit einmalige Programm KUGEL. Sein Name steht für „Kommunikation mit unterstützenden Gebärden – ein Eltern-Kind-Gruppenprogramm“. An sieben Terminen erlernen Eltern in der Gruppe, wie sie im Dialog mit ihrem Kind Wörter mit Gebärden begleiten können. Die sogenannten „Lautsprachunterstützenden Gebärden“ (LUG) machen es entwicklungsverzögerten Kindern nicht nur leichter zu verstehen, was ihre Eltern ihnen mitteilen wollen, sondern helfen ihnen auch dabei, ihre wichtigsten Bedürfnisse – z.B. essen, spielen oder mehr schaukeln – auszudrücken.

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