Vermittler-Aufsicht: Deutschland bleibt Spitzenreiter bei der Verhängung von Sanktionen

Frank Rottenbacher
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AfW-Vorstand Frank Rottenbacher

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat kurz vor Weihnachten ihren „zweiten jährlichen Bericht über verwaltungsrechtliche Sanktionen und andere Maßnahmen im Rahmen des Versicherungsvertriebsrichtlinie (IDD)“ für das Jahr 2020 vorgelegt. Laut dieser Auswertung ist Deutschland eindeutiger Spitzenreiter bei der Verhängung von Sanktionen.

Demnach wurden von europaweit 1.942 Sanktionen insgesamt 1.562 in Deutschland verhängt. Somit wurden 80,4 Prozent aller europaweit verhängter Sanktionen gegenüber Versicherungsvermittlerinnen und -vermittlern in Deutschland verhängt. Diese Quote entspricht ungefähr dem Wert aus dem Jahr 2019, als die Quote Deutschlands an den europaweit verhängten Sanktionen 82,6 Prozent betrug.

„In anderen europäischen Ländern mit einer Kontrolle durch die Finanzaufsicht wird drastisch weniger sanktioniert. Das System der Vermittleraufsicht durch die IHKs in Deutschland funktioniert, das belegen diese Zahlen eindeutig“, kommentierte Frank Rottenbacher, Vorstand des Vermittlerverbands AfW, die Eiopa-Auswertung. Sie widerlege die These von Verbraucherschützern sowie von SPD und Grünen, dass nur eine Vermittlerkontrolle durch die Finanzaufsicht Bafin wirksam wäre.

Mit 1.050 von insgesamt 2.172 Sanktionen wurden Fehler bei der regelmäßigen Weiterbildungsverpflichtung mit Abstand am häufigsten sanktioniert (48,3 Prozent).

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