S&K-Prozess: Erstes Geständnis

Im Prozess um millionenschwere Betrügereien des Immobilienunternehmens S&K hat einer der sechs Angeklagten ein Geständnis abgelegt. Der 50-jährige ehemalige Geschäftsführer einer Fondsgesellschaft von S&K erklärte vor dem Frankfurter Landgericht, dass er Ungereimtheiten bei den Fonds ignoriert habe, um sein Gehalt nicht zu gefährden.

Die Angeklagten sitzen seit Februar 2013 in Untersuchungshaft.
Die Angeklagten sitzen seit Februar 2013 in Untersuchungshaft.

Er bezeichnete sein Verhalten als „pflichtwidriges Desinteresse“ an den Fonds. Dies habe dazu geführt, dass Anlegergelder zweckwidrig verwendet werden konnten. „Ich habe aber nicht nur tatenlos zugesehen, sondern auch aktiv mitgewirkt“, so der Angeklagte weiter.

Seit über drei Jahren in U-Haft

Bisher hatten alle Angeklagten abgestritten, sich strafbar gemacht zu haben. Vielmehr bezichtigte der 34-jährige Firmengründer Jonas Köller im März die Staatsanwaltschaft, falsche Vorwürfe gegen ihn erhoben und die „gut laufenden Geschäfte“ von S&K gestört zu haben. Köller sitzt wie die fünf Mitangeklagten seit Februar 2013 in Untersuchungshaft.

Ihnen wird bandenmäßiger Anlagebetrug mit einem Schaden von rund 240 Millionen Euro zu Lasten von rund 1.000 Kapitalanlegern vorgeworfen. Das Landgericht verhandelt bereits seit September 2015. (dpa/kb)

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Foto: Shutterstock

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