Leichte Altersvorsorge-Müdigkeit bei Deutschen

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) sind die Deutschen weniger bereit, für das Alter vorzusorgen: 26 Prozent der Bundesbürger sagen, sie hätten nicht ausreichend vorgesorgt, möchten dies aber in den nächsten zwölf Monaten ändern – das ist der niedrigste Wert seit 2010.

Altersvorsorge Versorgungslücke„Die Bereitschaft die Vorsorgelücke zu schließen, fällt im aktuellen Quartal etwas geringer aus“, heißt es in der DIA-Studie, die seit 2009 quartalsweise die Stimmungen und Aktivitäten unter 1.000 Erwerbstätigen zum Thema Vorsorge erhebt. Im vierten Quartal 2011 waren noch 28 Prozent der Befragten der Ansicht, zwar nicht ausreichend vorgesorgt zu haben, aber in den nächsten zwölf Monaten mehr für die eigene Vorsorge tun zu wollen. Aktuell sind es zwei Prozentpunkte weniger (siehe Grafik, zum Vergrößern anklicken).

Wie bei Statistiken oftmals üblich, lassen die DIA-Zahlen allerdings auch eine optimistische Interpretation zu: So stieg im gleichen Zeitraum der Anteil jener Befragten, die glauben, genug für ihre Altersvorsorge getan zu haben, ebenfalls um zwei Prozentpunkte auf 37 Prozent. Genauso groß ist allerdings auch die Gruppe der hartnäckigen Vorsorge-Verweigerer: 37 Prozent der Befragten sagen von sich, bislang nicht vorgesorgt zu haben und auch keinen akuten Handlungsbedarf zu sehen.

Die Befürchtung den Lebensstandard im Alter senken zu müssen, bleibt laut DIA unverändert auf einem hohen Niveau. Demnach meinen sieben von zehn Befragten, ihren Lebensstandard im Alter senken zu müssen, 23 Prozent rechnen mit einer Stagnation, nur sieben Prozent gehen von einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation aus.

Auch bei den Einzahlungen in die private Altersvorsorge zeigen sich im Zeitvergleich zu Mitte 2010 wenig Veränderungen, teilen die Marktforscher mit. Die Diskussionen in den letzten Monaten und Jahren zur Währungsstabilität und Finanzkrise hätten nicht zu einer wesentlich veränderten Investitionsbereitschaft in die private Altersvorsorge geführt.

Auch das Investitionsverhältnis bei Befragten mit einer Riester-Rente und einer weiteren privaten Altersvorsorge zeige im zeitlichen Verlauf kaum Veränderungen. Die Riester-Rente bleibe eine etablierte Alternative, ohne andere Altersvorsorge-Optionen zu verdrängen, so das DIA. Allerdings werde in die Riester-Rente deutlich geringere Beiträge eingezahlt als in andere Produkte. (lk)

Grafik: DIA

Foto: Shutterstock

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