Debeka wächst trotz Datenschutzaffäre

Die mittlerweile abgeschlossenen Verfahren wegen Datenschutz-Verstößen haben sich in der Bilanz der Debeka-Versicherung für 2014 nicht negativ niedergeschlagen. Es habe keine Kündigungswelle gegeben, sagte der Vorstandsvorsitzende Uwe Laue am Dienstag in Koblenz.

Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka, blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück.

Die Zahl der Vollversicherten in der privaten Krankenversicherung sei gegenüber 2013 sogar um mehr als 29.000 auf 2,27 Millionen gestiegen.

Verfahren des rheinland-pfälzischen Datenschutzbeauftragten im Dezember zu Ende gegangen

Ein Verfahren des rheinland-pfälzischen Datenschutzbeauftragten war im Dezember zu Ende gegangen. Die Debeka zahlte eine Geldbuße von 1,3 Millionen Euro. Ende 2013 war der Vorwurf aufgekommen, einzelne Beschäftigte hätten Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes bestochen, um an Daten angehender Beamter zu kommen. Der Datenschutzbeauftragte hatte Vorstandsmitgliedern vorgeworfen, ihre Aufsichtspflicht verletzt zu haben.

Auch die Finanzaufsicht Bafin hatte sich damit beschäftigt. Sie hatte Ende Mai vergangenen Jahres der Versicherung Datenschutzmängel im Umgang mit möglichen neuen Kunden zur Last gelegt und moniert, dass die Herkunft personenbezogener Daten nicht immer nachvollzogen und deren Rechtmäßigkeit nicht ausnahmslos aufgezeigt werden könne. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen einzelne Mitarbeiter laufen indes noch.

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Beitragseinnahmen stiegen um 2,3 Prozent 

Die Gesamteinnahmen der Unternehmensgruppe lagen im vergangenen Jahr bei rund 12,7 Milliarden Euro und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Dies war vor allem einem starken Versicherungsgeschäft geschuldet. Hier stiegen die Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent auf etwa 9,8 Milliarden Euro.

Größter Posten waren mit allein etwa 5,3 Milliarden Euro die Einnahmen aus der Krankenversicherung – 2,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Lebensversicherungen brachten mit rund 3,7 Milliarden Euro 1,6 Prozent mehr ein.

Die Geldeingänge im Geschäft mit Bausparkassen sanken indes um 4,5 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro. Das Neugeschäft sei wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus erwartungsgemäß rückläufig. 2014 wurden rund 75.000 Bausparverträge mit einer Bausparsumme von rund 2,1 Millionen Euro abgeschlossen. 2013 waren es noch 134.000 Verträge mit einer Bausparsumme von mehr als drei Millionen Euro.

Laue appelliert an EZB

Für 2015 erwartet Debeka-Chef Laue, der auch den Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) führt, „trotz schwieriger Rahmenbedingungen erneut positive Ergebnisse“. Er appellierte an die EZB, die Zinsen wieder auf ein realistisches Niveau zu heben. „Die künstlich niedrigen Zinsen und eine damit einhergehende Flutung der Märkte mit billigem Geld mag einst ein richtiger Schritt gewesen sein“, sagte Laue.

„Aber die Akutphase ist vorbei, und das Niedrigzinsniveau gefährdet nicht nur die Lebensversicherungsbranche, sondern fördert auch die Altersarmut zukünftiger Rentengenerationen“. Der Anreiz zum Sparen gehe verloren.

Quelle: dpa-AFX

Foto: Debeka

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