Niedrigzinsen sind gekommen, um zu bleiben

Hohe Schulden wiederum erhöhen die Sensibilität für steigende Zinsen oder verringerte Einkommen: „Der Fluch von Niedrigzinsen besteht darin, dass sie Veränderungen in den ökonomischen Strukturen, wie zum Beispiel höhere Schulden anregen, die wiederum zu einer Verfestigung niedriger Zinsen führen. Unter dieser Dynamik leiden vor allem jene, die langfristige Verbindlichkeiten halten“, so Jeffery. „Die klarste Botschaft der niedrigen Zinssätze ist vielleicht, dass sie eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für eine anhaltende wirtschaftliche Expansion geworden sind“, fährt der Experte fort. In den vergangenen 70 Jahren habe der durchschnittliche Realzins um rund 200 Basispunkte unter dem BIP-Wachstum in den USA gelegen.

Keine Hoffnung für Realzinsen über Null

„Es fällt immer noch schwer, die jüngst extrem negativen Realzinsen als normal anzusehen. Das aktuelle Trendwachstum von unter zwei Prozent aufgrund der demographischen Entwicklung lässt allerdings kaum darauf hoffen, dass der Realzins in Zukunft spürbar über Null liegen wird. Dieser strukturelle Druck macht uns zuversichtlich, dass alle signifikanten Zinsanstiege wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein werden.“

Fluch und Segen der Niedrigzinsen beständen also darin, dass sie voraussichtlich auch weiterhin existieren werden. „Aller Wahrscheinlichkeit nach sind sie zu einem nahezu dauerhaften Phänomen der Investitionslandschaft geworden, statt zu einer kurzfristigen Fehlentwicklung, die schnell in Vergessenheit geraten wird“, so Jeffery. (fm)

Foto: LGIM

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