Dem Hamsterrad entkommen

Wer etwa sich stets damit stresst, immer stark sein zu müssen, nie Schwächen zu zeigen, Haltung zu bewahren – gerade bei Finanzdienstleistern ist das weit verbreitet – muss dringend seine Einstellung reflektieren und Änderungen einleiten.

Wichtig ist dabei nicht nur, rechtzeitig „Stopp!“ zu sagen, wenn die Aufgaben zu viel werden, sondern vor allem auch, dies als die eigentliche Stärke anzuerkennen. Denn wer sich eingestehen und auch aussprechen kann, wenn er überfordert ist, beweist Mut – und kann gut für sich selbst sorgen.

Getrieben von der Überzeugung, sich anstrengen zu müssen

Viele Finanzberater sind zudem von der Überzeugung getrieben, sich über die Maßen anstrengen zu müssen. Dies liegt sicherlich zum Teil an den zu erfüllenden Zahlen. Doch so mancher Berater unterliegt darüber hinaus der Annahme, dass er sich Erfolge hart erarbeiten muss – und dies macht ihm dann unnötig das Leben schwer. Hohe Ansprüche an die eigene Arbeit zu stellen ist per se gut, doch was, wenn die Ansprüche so hoch sind, dass das Resultat den Ansprüchen niemals gerecht werden kann? Es gilt, sich dies bewusst zu machen.

Ebenso, dass der übertriebene Ehrgeiz sogar die Qualität der Arbeitsergebnisse beeinträchtigen kann. Der richtige Weg: Entspannt an die Sache herangehen, anstatt sich bis zur Belastbarkeitsgrenze anzustrengen. Wer Letzteres als Finanzberater tut, verliert nämlich nicht nur den Bezug zu sich selbst, sondern auch zu anderen. Empathie – sich in den Kunden hineinversetzen zu können und seine Emotionen zu verstehen – ist dann nicht mehr möglich. Diese emotionale Kompetenz ist aber gerade in der Beratungsarbeit sehr wichtig. Schließlich hilft sie dabei, Beziehungen aufzubauen.

Schlechtes Zeitmanagement verschlimmert den Stress

Die Zeit beziehungsweise zu wenig Zeit sind ebenfalls Stressfaktoren. Gerade für freiberufliche Finanzberater bedeutet Zeit nämlich auch Geld. Je mehr Abschlüsse sie schaffen, je mehr Kunden sie beraten, desto besser verdienen sie. Es besteht jedoch die Gefahr, dass der Glaubenssatz, ständig viel erledigen zu müssen, zur außerordentlichen Belastung wird.

Fast alles wird dann in ständiger Eile erledigt, man fühlt sich stets gehetzt. Wer dies bei sich feststellt, sollte es als Alarmsignal nehmen und gegensteuern. Hilfreich ist, Pausen als Rituale einzuführen, sich täglich zwischendurch ganz bewusst kleine Auszeiten zu nehmen.

 

Seite 3: Was Betroffene tun können

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